: Hallo liebe Pilzgemeinde,

: Spaß beiseite, eigentlich ist ja der Rat der Experten gefragt, denn leider
: :-(( kenne ich mich doch nur mit den meisten Speisepilzen aus. Hoffentlich
: nervt Euch deswegen meine dauernde Anfragerei „ welcher Pilz ist das“
: nicht allzu sehr. Aber ich lerne immer mehr mir fremde Arten kennen und
: durch das Forum (Eure Mithilfe) ist es mir schon oft gelungen mehr davon
: kennenzulernen und auch zu bestimmen.
: In diesem Sinne mal wieder: könnt Ihr mir helfen?
: Ich habe diese Pilze auf kalkhaltigem Boden im Laubwald (hauptsächlich
: Buchen) gefunden. Der Durchmesser ist ca. 30mm (Bild 1) und ca. 4 - 10mm
: (Bild 2). Ich weiß nicht genau ob es sich dabei um den Blasigen Becherling
: Peziza vesiculosa oder den Wachsigen Becherling Peziza cerea handelt. Ist
: es überhaupt einer von beiden?
: Vielen Dank schon mal im Voraus.

: Einen schönen Tag wünscht Euch allen
: Gelbfieber
Lieber Rainer,
Peziza gehört ja zu den Gattungen, deren Arten man locker mal eben vom (wirklich sehr schönen) Bild her bestimmen kann. Soviel zur leicht ironischen Einleitung. Aber mal im Ernst: Das Bild ist aktuell, stammt aus der letzten Woche oder so? Dann kann es sich eigentlich nur um die Boudiersche Peziza arvernensis (=P. sylvestris) handeln. Die Jahreszeit würde gut passen, der Buchenwald auf jeden Fall (Lothar meint ja sogar, die Art würde immer in der Nähe frisch geschlagener Buchen wachsen), und auch der bessere Boden. Die sieht tatsächlich so aus wie eine Art der P. cerea/repanda-Gruppe, hat aber auf jeden Fall fein punktierte Sporen. Solltest du also mal überprüfen. P. cerea würdest du eher an deiner Garagenwand finden, falls das Dach nicht richtig abgedichtet ist, und P. vesiculosa ist wohl coprophil oder geht zumindest in diese Richtung, sieht aber zugebenermaßen makroskopisch verdammt ähnlich aus.
Damit hoffe ich, hast du den Einstieg in diese schöne operculate Discomyzetengattung geschafft, arbeitest dich richtig ein und trittst einmal in die Fußstapfen von Helmuth Hohmeyer, der vor längerer Zeit sehr intensiv in dieser Gattung gearbeitet und anschließend total der Mykologie entsagt hat. Ich hoffe, da besteht kein Zusammenhang. Also besser Vorsicht!
Ciao
Klaus

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