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Pilze Pilze Forum Archiv 2002
Re: riesenträuschling in Ba.-Wü.
Geschrieben von: Andreas Gminder Antwort auf: riesenträuschling (cortinarius varius)
Datum: 10. Mai 2002, 16:05 Uhr
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: Hab heute zum ersten Mal einen Riesenträuschling gefunden. Identifizieren
: CV Hallo, gerade im Oberrheingebiet nicht gerade selten. Vor einigen Jahren habe ich ihn entlang dem Aurtobahnzubringer Freiburg-Mitte auf mehreren Kilometern gefunden, ebenfalls im Mai und zusammen mit Agrocybe praecox und Volvariella gloiocephala. Hier der Auszug aus Ba.-Wü. Großpilze Band 4: 9.13 Stropharia rugosoannnulata Farlow in Murrill 1922
Morphologie: Hut 8-15 (25) cm breit, schwach schmierig, blaß graubraun, gelbbraun, rostbaun, kastanienbraun, graublau. Lamellen grauockerlich bis graubraun, nie schleimig, aber mit schleimen Wärzchen, schnell abtrocknend, Rand anfangs stark eingerollt. Lamellen grau- bis schwarzviolett, eng, dünn, auffallend kurz. Stiel weißlich, später weißbräunlich, 7-16 (20) x 2-2,5 cm, trocken, kahl, zuletzt hohl, am Grund mit auffallend langen, verzweigten Wurzelstängen. Ring ± doppelt. Variabilität: Manche Autoren trennen Stropharia eximia (= S. ferrei) als eigenständige Art. Wir betrachten sie lediglich als Variatät. Sie unterscheidet sich durch mehr trockenen, feinschuppigen, weißlichen Hut. Selten treten von Anfang an gelbhütige Kollektionen auf (Südwestdeutsches Voralpenland, 7924/2, Biberach, Hochdorf-Wettenberg, 19.09.1995, LAUX). Ökologie: Ruderalplätze, Gärten und Anlagen, Straßenböschungen, Wegränder. Saprobiont auf verrottendem Stroh, Strohmieten,Schilfhäckseln, Rindenmulch, Holzmull, Schälrinde, pflanzlichen Abfällen (Detritus), Humus und N-reicher Erde, Abfallhaufen. Phänologie: Frühjahr und Herbst, mit ausgeprägter Fruktifikationslücke im Sommer.
Verbreitung in Baden-Württemberg: Im Oberrheingebiet und im Südwestdeutschen Voralpenland sehr zerstreut, sonst selten bis sehr selten (Schwäbische Alb, Gäulandschaften). Vertikale Verbreitung: Planar bis montan.
Der tiefste Fundort liegt im nördlichen Oberrheingebiet bei Mannheim und Ladenburg auf 90 m NN (Mannheimer AK), der höchste im Baar-Wutach-Gebiet in der Umgebung von Hüfingen auf etwa 780 m NN (KÜHNL). Bestand und Bedrohung: Derzeit anthropogen verurursacht in Ausbreitung begriffen. Keine Gefährdung. Erstnachweis: Keuper-Lias-Land, Schwäbisch-Fränkischer Wald, 7026/1, Adelmannsfelden, Gemüsefeld, 23.09.1975, KNÖDLER, KROK. Allgemeine Verbreitung: Holarktisch-subatlantisch. Asien (Japan), Nordamerika (USA, Kanada), Südamerika (Argentinien), Europa. Berichtet aus Süd- (Italien), West- (Frankreich, Niederlande, Großbritannien), Mittel- (Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Ungarn, Deutschland, Tschecheslowakei, Polen) und Nordeuropa (Norwegen, Schweden). In Deutschland im Norden und Nordwesten zerstreut, sonst eher selten.
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