Hi Pilzfreunde,
heute nachmittag um 15:00 Uhr bekam ich eine E-Mail mit der Bitte um dringenden
telefonischen Rückruf.
Ich rief also an.
Eine etwas aufgeregte junge Frau meldete sich und sagte ihr Sohn (2 1/2 Jahre)
habe von 'hellbraunen Pilzen auf dem Rasen vor einem Baum' genascht.
Ich fragte nach einigen typischen Merkmalen um die tödlich giftigen
Arten auszuschliessen (auf Holz? büschelig? mit Ring? (mit Ring konnte
sie schonmal gar nix anfangen) Hutfarbe?) aber die Auskunft war mehr als
dürftig zumal die restlichen Pilze von anderen anwesenden Kindern
zertrampelt worden waren.
Als verwertbare Fakten blieben die Art des Baumes (Salix), büscheliges
Wachstum und hellbraune Farbe übrig.
Ich dachte sofort an den Glimmertintling oder den Behangenen Faserling (beide
fruchten zur Zeit) und gab Entwarnung. War das gerechtfertigt?
Was wären die Alternativen gewesen?
Die Möglichkeit einer amanitin- oder muscarinhaltigen Art in Betracht ziehen?
Was dann? Einlieferung ins Krankenhaus, Magenauspumpen, Analyseprozedur usw?
Für das Kind bestimmt schädlicher als einige Mikrogramm Amanitin.
Ich bin der Meinung, dass bei den geringen Mengen die beim Naschen verspeist
werden (vielfach bilden sich die Eltern das meiste nur ein) die Gefahr
vernachlässigbar ist, selbst für den unwahrscheinlichen Fall dass ein
'richtiger' Giftpilz im Spiel ist.
Aber was ist wenn doch was passiert? Wer haftet dann?
Was meint ihr?
Georg