Lieber Harry,
ich denke mir, dass das so läuft, dass im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen festgestellt wird, dass in einem Pilz ein paar Moleküle eines Wirkstoffes gefunden, isoliert, synthetisiert und getestet werden und dass diese Tatsache von geschäftstüchtigen Autoren so positiv wie möglich ausgeschmückt wird.
Dass diese Pilze dann wirklich Heilkräfte entfalten, kann man zum einen den Inhaltsstoffen, zum anderen dem Placebo-Effekt infolge der Lektüre der "Heilpilz-Bücher" zuschreiben. Wenn es hilft, soll es ohnehin egal sein und darüber hinaus gibt es Schlimmeres als leckere Pilze. Dass die gefundenen Stoffe tatsächlich wirksam sind, ist unbestritten, nur in den Pilzen selbst sind viel zuwenige davon. Oder Du müsstest sie zehnkiloweise verdrücken. (Schopftintlinge sollen übrigens eine Blutzucker senkende Wirkung haben, sagt Lelley.)
Wirksame Inhaltstoffe in relevanten Mengen scheinen allerdings im Lackporling Ganoderma lucidum zu sein.
Und in Russland wird der Birken-Schillerporling Inonotus obliquus, diese schwarzen, infertilen Knollen, getrocknet, zu Pulver gemahlen und mit Wasser (oder Vodka) verrührt als Universal-Hausmittelchen gegen viele Malaisen eingenommen wie bei uns Aspirin. Über die Inhaltsstoffe darin ist mir hingegen nichs bekannt.
Gute Besserung wünscht Dir Karin
P.S. Ich halte ja nach wie vor Peniscillium sp. für den einzig wirksamen Heilpilz.