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Pilze Pilze Forum Archiv 2002

Re: Wo bleiben sie denn?

Geschrieben von: gottfried
Datum: 12. August 2002, 20:25 Uhr

Antwort auf: Wo bleiben sie denn? (Detlef)

Hallo Detlef,
man könnte die absolute Pilzflaute bei Euch und anderswo pauschal damit erklären, dass wir zwei Super- Pilzjahre (2000/ 2001) hinter uns haben. Das ist zumindest landläufig oft die Erklärung für das Ausbleiben der Pilze. Wer andererseits aufmerksam die Postings im FORUM verfolgt, dem ist nicht entgangen, dass es in diesem Jahr auch Gebiete gibt, die (fast) rekord- verdächtige Ernten einbringen konnten und können. Und auch die Mondphasen taugen nicht für die Erklärung der regionalen Unterschiede.

Aber ich denke, so einfach liegen die Dinge nicht. Ich bin vielmehr der Meinung, dass man das Pilzwachstum gut mit dem Wetter vergleichen kann, wobei durch intensive Forschung auf diesem Gebiet schon recht gute Computermodelle entwickelt wurden, die die sog. Chaostheorie simulieren und brauchbare Vorhersagen erreicht werden. Und genau diese intensive Forschung ist bisher zum Wachstum der Pilze noch nicht erfolgt. (Gott sei Dank!)

Mit Sicherheit gehen eine Menge von Einflußfaktoren in die "Rechnung" ein. Eine kleine Auswahl könnte sein: Luft-/ Bodentemperatur, Luft-/ Bodenfeuchte, chemische Bodenreaktion, Schadstoffgehalte der Luft, Tages- und Nachtemperaturen, Lichtverhältnisse ect. ect...! Und die Unberechenbarkeit scheint im Zusammenspiel dieser vielen Randbedingungen- in deren Komplexität- begründet zu sein...

Eine ganz spezielle Beobachtung habe ich beim Anbau von Kulturpilzen gemacht. Diese fruktifizieren oft am Schluß einer langen Trockenperiode bei teilweise tropischen Temperaturen. Jüngstes Beispiel: Pleurotus pulmonarius vor ca. 14 Tagen. Ich glaube, dass durch widrige Witterung (Trockenheit/ Wärme/ Übermenge von Feuchtigkeit) eine Art "Streßsituation" für das Myzel entsteht, was wiederum zum Zweck der Erhaltung der Art die Fruktifikation und anschließenden Sporenfall auslöst. Oder denken wir nur daran, dass Shii- Take Hölzer am Ende einer Trockenphase intensiv gewässert und anschließend erschüttert werden. Nach wenigen Tagen erscheinen dann recht regelmäßig die Fruchtkörper.

Wofür ich keine Erklärung habe: Derzeit fruktifiziert ein Holz mit Pleurotus ostreatus bei ströhmendem Regen und ohne Erdkontakt- beimpft 11/2001! Oder liegt es vielleicht doch an den hohen Regenmengen in den letzten Stunden hier in Ost- Thüringen?
Bin gespannt auf andere Theorien

Gruß g

: Brauche Eure Hilfe. Trotz Unmengen Regens und warmer Witterung seit Wochen
: sind hier die Wälder rund um Schwerin/Mecklenburg-Vorpommern wie
: leergefegt. Keine Steinpilze,keine Maronen, nicht mal die giftigen wie
: z.B: Fliegenpilz, Knollenblätterpilz etc. sind zu finden. Nur die
: Pfifferlingsjünger kommen angeblich voll auf Ihre Kosten. Kann es sein,
: das es schon zu nass ist? Im letzten Jahr haben wir um diese Zeit prima
: gesammelt. Aber jetzt: Nichts, Nichts, Nichts. Meine Freunde sind auch
: schon ratlos. Hat einer von Euch eine Erklärung dafür? Ich bin relativer
: " Pilzanfänger".

Beiträge in diesem Thread

Wo bleiben sie denn? -- Detlef -- 12. August 2002, 18:30 Uhr
Re: Wo bleiben sie denn? -- gottfried -- 12. August 2002, 20:25 Uhr
Re: Notwendige Ergänzung! -- gottfried -- 12. August 2002, 21:06 Uhr
Re: Wo bleiben sie denn? -- pre -- 15. August 2002, 23:33 Uhr
Re: Pfi-Ti-Prei- Methode -- gottfried -- 16. August 2002, 06:03 Uhr

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