Entgegen meiner früheren Äußerungen möchte ich einen Einfluß der Mondphasen auf das Pilzwachstum nicht mehr grundsätzlich ausschließen. Allerdings glaube ich nicht, dass der Mond der alleinige auslösende Faktor für die Fruchtkörperbildung ist. Und das der Mond Natur und Kreatur beeinflußt, dürfte unstrittig sein: Gezeiten am Meer, Schlafstörungen bei Vollmond bzw. Menstruationszyklen unserer schönen Frauen!
Gruß g
: Hallo Detlef,
: man könnte die absolute Pilzflaute bei Euch und anderswo pauschal damit
: erklären, dass wir zwei Super- Pilzjahre (2000/ 2001) hinter uns haben.
: Das ist zumindest landläufig oft die Erklärung für das Ausbleiben der
: Pilze. Wer andererseits aufmerksam die Postings im FORUM verfolgt, dem ist
: nicht entgangen, dass es in diesem Jahr auch Gebiete gibt, die (fast)
: rekord- verdächtige Ernten einbringen konnten und können. Und auch die
: Mondphasen taugen nicht für die Erklärung der regionalen Unterschiede.
: Aber ich denke, so einfach liegen die Dinge nicht. Ich bin vielmehr der
: Meinung, dass man das Pilzwachstum gut mit dem Wetter vergleichen kann,
: wobei durch intensive Forschung auf diesem Gebiet schon recht gute
: Computermodelle entwickelt wurden, die die sog. Chaostheorie simulieren
: und brauchbare Vorhersagen erreicht werden. Und genau diese intensive
: Forschung ist bisher zum Wachstum der Pilze noch nicht erfolgt. (Gott sei
: Dank!)
: Mit Sicherheit gehen eine Menge von Einflußfaktoren in die
: "Rechnung" ein. Eine kleine Auswahl könnte sein: Luft-/
: Bodentemperatur, Luft-/ Bodenfeuchte, chemische Bodenreaktion,
: Schadstoffgehalte der Luft, Tages- und Nachtemperaturen, Lichtverhältnisse
: ect. ect...! Und die Unberechenbarkeit scheint im Zusammenspiel dieser
: vielen Randbedingungen- in deren Komplexität- begründet zu sein...
: Eine ganz spezielle Beobachtung habe ich beim Anbau von Kulturpilzen gemacht.
: Diese fruktifizieren oft am Schluß einer langen Trockenperiode bei
: teilweise tropischen Temperaturen. Jüngstes Beispiel: Pleurotus
: pulmonarius vor ca. 14 Tagen. Ich glaube, dass durch widrige Witterung
: (Trockenheit/ Wärme/ Übermenge von Feuchtigkeit) eine Art
: "Streßsituation" für das Myzel entsteht, was wiederum zum Zweck
: der Erhaltung der Art die Fruktifikation und anschließenden Sporenfall
: auslöst. Oder denken wir nur daran, dass Shii- Take Hölzer am Ende einer
: Trockenphase intensiv gewässert und anschließend erschüttert werden. Nach
: wenigen Tagen erscheinen dann recht regelmäßig die Fruchtkörper.
: Wofür ich keine Erklärung habe: Derzeit fruktifiziert ein Holz mit Pleurotus
: ostreatus bei ströhmendem Regen und ohne Erdkontakt- beimpft 11/2001! Oder
: liegt es vielleicht doch an den hohen Regenmengen in den letzten Stunden
: hier in Ost- Thüringen?
: Bin gespannt auf andere Theorien
: Gruß g