- Schöner Pilz,
"es tut weh ihn abgeschnitten zu sehen" - Da regt sich auch bei mir Widerspruch: Immerhin rutschen wir in eine hausgemachte Klimakatastrophe, die sicher auch nicht nur uns, sondern das gesamte Ökosystem einschliesslich der Pilze betrifft. Es ist schlichtweg Unsinn eine moralische Note wegen des Aufschneidens eines vermeintlich seltenen Pilzes zu verteilen. Er ist ja nicht zum Markt gebracht und in Massen verkauft worden (wie ich leider hier bei Steinpilzen von Zeit zu Zeit beobachten kann). Und dass dieser Boletus an sich selten ist hat wohl auch nichts mit vermehrtem Abschneiden neugieriger Pilzfans zu tun. Sind eben andere Gründe!
Beste Grüße Utz
: Hallo Christoph,
: dein "sollte nicht gegessen werden" reizt mich zum Widerspruch: von
: wem sollte der subappendiculatus nicht gegessen werden?
: Wie sagst du das den Schnecken, den Rehen, den Hasen und wer weiß, wer noch
: alles Pilzfruchtkörper verspeist?
: Der Martl isst ja nicht den vegetativen Teil des Pilzes, das Myzel, sondern
: nur den reproduktiven Teil, den Fruchtkörper.
: Prof. Regis Courtecuisse macht in seinem Buch "Mushrooms and Toadstools
: of Britain and Europe" (ich habe nur die englische Ausgabe, Harper
: Collins 1995) den Vergleich Apfelbaum/Apfel und Myzel/Fruchtkörper.
: Du kennst ja sicher die Untersuchung der Schweizer Forscher Egli, Ayer und
: Chatelain (1990), die immerhin über einen Zeitraum von 14 Jahren ging und
: in der "keine signifikante Beeinflussung" der Pilzflora durch
: das Ernten von Pilzen nachgewiesen werden konnte (zitiert in Ryman &
: Holmåsen, S. 32).
: Wir sollten alles tun, um die B i o t o p e zu schützen, in denen
: "schützenswerte" Pilze vorkommen.
: Grüße, Karl