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Pilze Pilze Forum Archiv 2002
Konsequent undogmatische Antwort :-)))
Geschrieben von: Werner Antwort auf: Geschmacksfragen :-) (Birgit)
Datum: 30. August 2002, 00:42 Uhr
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: Hallo Werner, : Gisela Lockwalds Kochbuch in allen Ehren, ich habs selber. Aber ihre strikte
Doch, der Speck leuchtet mir schon ein. Die Zwiebeln in sehr geringen Mengen gehen ja noch. Aber Speck macht doch jedes feinere Pilzaroma zunichte! Zu grausamen Pilzen (fuer mich sind das z.B. Lepista nuda) kann man das ja zulassen und insofern mag der Satanspilz ja auch dazugehoeren ... : Und nach der xten Sahnesauce nach einem ihrer Rezepte, hängen einem die
Was die Kapaun usw. Rezepte angeht, gebe ich Dir recht. Die halte ich auch fuer *leicht* ueberzogen. Nur - es sind ja bei Weitem nicht nur Sahnesaucen im Buch ... habe grade noch mal nachgelesen. Aber, ich stimme mit Lockwald ueberein, dass Sahne das Aroma feinerer Pilze herausbringt - was keinesfalls heissen muss, dass man immer und ueberall Sahne dazukippen muss :-) : Wie fast immer im "richtigen" Leben liegt die Wahrheit in der
Gebe ich Dir voll und ganz recht. Nur gibt's halt doch wieder Sachen, die den Gourmet vom McDonaldisten unterscheiden. Rechne mich zu keinem von beiden, da ich ein Wanderer zwischen den Welten bin *bg* Aber, wer wuerde schon Kaviar mit Speck und Zwiebeln braten? Sicher, man kann sagen: wem's schmeckt. Aber dann muss man auch sagen duerfen: der hat keinen blassen Schimmer von Kaviar. Kommt mir so vor, wie manche Muenchner Schickis. Als kulinarische Sünde würde ich z.B. Reizker in Sahne
Kann ich nicht beurteilen, muss ich doch glatt mal probieren :-) : Reizker gehören gebraten und ein kleines bißchen Cayennepfeffer paßt
Wenn Du das sagst, muss ich das auch mal probieren. Wieso hast Du uns eigentlich in Hornberg nicht damit beglueckt *frech grinsend fragend* Maronen mache ich sehr gerne mit SPeck oder
Jo, jo. Oje. Maronen. Ein Trauma. Habe immer noch nicht ausreichend junge Exemplare gefunden, um das mit dem Huthautabschneiden auszuprobieren. Aber - Maronen gehoeren irgendwie zu meinen Hassliebepilzen. Hass, weil in meinen Lieblingszubereitungsformen immer schleimig. Liebe, weil hier ein wahrer Massenpilz. Gluecklicherweise habe ich aber vorgestern statt der erwarteten Maronen Pfifferlinge und Trompetenpfiffer gefunden. Hat mich sehr, sehr angenehm ueberrascht. Im direkten Umland von Muenchen sind naemlich beide relativ selten, im Vergleich zu Maronen und Safranschirmlingen. Anyway, die Maronen mag ich immer weniger und koennte mir deshalb vorstellen, an denen ein Speckverbrechen zu begehen ... Bei
Naja, bei den Trompeten sind wir uns ja einig. Aber, was soll am Pilztoast so furchtbar sein? Kommt natuerlich auf den Kaese an - Gorgonzola oder Romadur waeren wohl schon ein Verbrechen - milder Butterkaese m.E. nicht. Muss ich aber noch probieren :-) : ALso seid mal nicht gar so dogmatisch. Ich hab diese Kritikwelle ja
Ich und dogmatisch? Siehe meine Titelzeile! Ich gehoere zu den Leuten, die jedes denkbare pilzkulinarische Verbrechen gestehen - gell, Andi, ca. 5 kg Gallenroehrlinge!!! Nur, ich habe seit 1 Jahr ein klein bisschen dazugelernt und Curry bleibt nun in der Dose, desgleichen diverse andere drastische Gewuerze. Das halte ich nicht fuer dogmatisch, sondern einen positiven Lerneffekt. Ich wusste z.B. ewig lang nicht, wie Perlpilze schmecken. Ich habe die immer ins Mischgericht geschmissen, mit Speck, reichlich Zwiebeln und Curry "abgeschmeckt" und dann gemeint, ich haette Pilze gegessen! So erging es mir mit vielen essbaren Arten. Ich will ja niemand davon abbringen, weiter Pilz con chilli, Currypilz und dgl. zu brutzeln. Aber, ich wuerde auch gerne andere zum Nachdenken anregen, die heute die gleichen Fehler machen, die ich Jahrzehnte lang gemacht habe. Ich betrachte das jedenfalls als positiven Lernprozess vom Pilzmcdonald zum Pilzhalbgourmet :-) Interessant an diesem
Da bin ich wieder voll auf Deiner Linie. Ich bin ein Anhaenger der These: das Gift macht nur die Menge. Siehe Bruchreizker. Aber ich bin auch ueberzeugt davon - auch wenn ich keine Selbstversuche mache - ,dass sogar A. phalloides in geringsten Mengen unbeschadet ueberstanden wird. So koennte ich mir gut vorstellen, dass man ihn zwecks Geschmacksprobe kauen und ausspucken kann. Nur, warum sollte ich :-) Aber, die Dramatisierung seitens gewisser offizieller Pilzverbaende z.B. hinsichtlich des Gruenlings kann ich nicht nachvollziehen. Das ist halt die neue Zeit, wo man jegliches Minimalrisiko durch "Verbote" ausschliessen will und dabei ganz nebenbei die Lebensfreude zerstoert. Das meine ich jetzt nicht nur auf Pilze bezogen. Ich erlebe das immer wieder in den USA, wo heutzutage von vielen Zivilisationsbuergern die Natur als so gefaehrlich angesehen wird, dass man beispielsweise beim Baden in Gebirgsfluessen Gummischuhe traegt, weil sonst die "hook worms" die Sohlen befallen koennten. Und das im Volke Daniel Boones und Jesse James' :-) So, jetzt habe ich mich aber philosophisch wieder verausgabt und bevor ich anfange, darueber zu sinnieren, warum ich nicht "filosofisch" schreibe, trete ich lieber ab. Mit unkonventionellen, politisch unkorrekten und undogmatischen Gruessen, Werner |
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