: was heißt gehts noch???
: das ist eben leider der effekt,wenn alles und jedes kriminalisiert wird
: muß man von staatlicher seite wirklich immer alles mit gesetzen regeln?
: ( das passiert ja übrigens immer auf grund der verdammten amerikanischen
: politik)leider könnte man darüber ein buch schreiben
: da die armen jugendlichen legal bleiben wollen suchen sie sich ihre biodrogen
: selber
: ob das jetzt verwechslungen der pilze oder das trinken von tee aus den
: blättern der engelstrompeten ist die man in jedem baumarkt kaufen kann
: oder daß leute mit schwersten schmerzen kein morphium mehr bekommen
: wie es mir ergangen ist
: alles effekte einer völlig verfehlten politik unserer amerikahörigen
: politiker
: man denke nur an die amerikanische prohibition oder an die alkoholexzesse der
: jugendlichen zum Spring break das rauchverbot in allen restaurants.
: abzusehen war das leider vorher ,daß es solche vergiftungen geben wird
: aleman
Sorry aleman,
aber ich kann Dein Statement nicht unkommentiert lassen.
Es erscheint sehr aggressiv und vorwurfsvoll. Du wirfst der Politik und unserer Gesellschaft die schwere Erkrankung dieser jungen Leute vor. Du erklärst, daß die Jugendlichen nur aus dem Grund psilocybinhaltige Pilze suchten, um nichts Illegales zu tun (z.B. LSD kaufen). Damit kommst Du zu dem Ergebnis, daß das Betäubungsmittelgesetz und damit das Verbot für bestimmte Rauschmittel (z.B. LSD) die -ich zitiere- "armen Jugendlichen, die legal bleiben wollen" dazu nötigte, ein Risiko einzugehen und sich im Wald nur unzureichend bekannte "Biodrogen" zu besorgen.
Diese Vermutung möchte ich stark anzweifeln. Es ist sicherlich nicht so, daß die Kids auf diese Idee kamen, weil ein Gesetz sie quasi dazu zwang. Sie würden vielmehr meiner Meinung (und Erfahrung) nach auch für Psilocybin Interesse zeigen, wenn LSD legal wäre. Andererseits würde nach meiner Einschätzung im Normalfall auch ein Verbot die Jugendlichen nicht abgeschreckt haben, wenn diese eine Quelle für eine vergleichbare illegale Droge (LSD) gefunden hätten.
Andererseits stellst Du ja interessanterweise selber fest, daß man Engelstrompeten in jedem Baumarkt legal erwerben kann.
-OHNE Verwechslungsgefahr!
(Vielen Dank auch für den Tipp denken da einige Forumsleser.) ;-)
Damit erbringst Du selbst einen Gegenbeweis für die Notwendigkeit der Pilzsuche der gesetzestreuen Jugendlichen.
Ich möchte hier nicht mißverstanden werden. Ich will nicht sagen: "Das sind halt böse Junkie-Kids, und die sind selber schuld."
Sicherlich ist das Drogenproblem unserer Jugend ein komplexeres Problem und ein Problem unserer Gesellschaft, die damit natürlich auch für dieses Ereignis verantwortlich gemacht werden kann, aber auf einer anderen Ebene.
Ich möchte hier jetzt nicht weiter ins Detail gehen.
Es ist mir nur viel zu einfach und plakativ, zu sagen, die Drogengesetze seien schuld, fertig.
Die Beispiele mit der Prohibition und dem Rauchverbot finde ich auch unpassend. In Deutschland gab es noch nie eine Prohibition (die Bier- und Schnapsindustrie würde dieses nicht zulassen ;-)) und getrunken wird trotzdem kräftig. Die sechsthäufigste Todesursache in der Bundesrepublik ist Folge von langjährigen Alkoholkonsum (dekompensierte Leberzirrhose, Speiseröhrenvarizenblutung, etc.). Offensichtlich braucht man gar kein Verbot, um eine Droge attraktiv für den Konsumenten zu machen.
Rauchverbot in Restaurants? -Dazu hast Du selbst nicht den Zusammenhang zum Unglücksfall hergestellt, sondern einfach mal so als Schlagwort in den Raum gestellt.
Und nun zur Morphiumgeschichte:
Sicherlich wirst Du in Deutschland kein Morphium in der Apotheke bekommen, wenn Du glaubhaft versicherst, Schmerzen zu haben. Und das ist auch gut so! Allerdings darf Dein Arzt (bei dem Du sicherlich warst) Dir selbstverständlich Opiate verordnen, wenn sie indiziert sind.
Es ist also völlig unangebracht und falsch (!) hier den Eindruck zu erwecken, in der Bundesrepublik bekämen Patienten wegen des Betäubungsmittelgesetzes bei entsprechenden Schmerzen keine Opioide (z.B. Morphin).
Es kann durchaus sein, daß Du selbst bei Deinem Arzt schlechte Erfahrungen gemacht hast. Möglicherweise wollte er zunächst ein anderes Analgetikum geben, (welche im Übrigen auch stark Wirksam sein können) in der Annahme damit die Schmerzen ausreichend zu behandeln. Dieses war offensichtlich nicht der Fall, dann hätte er sich für die zusätzliche Gabe eines Opioids entscheiden sollen. Es ist heute möglich fast alle Schmerzzustände sicher medikamentös zu behandeln. Das Unterlassen der geeigneten Therapie bei Schmerzen ist ein Kunstfehler. Falls Dein Arzt die Situation falsch eingeschätzt hat, sind aber nicht die geltenden Bestimmungen oder die Gesellschaft schuld.
Gruß Meino