: Hi Thomas,
: Mit 5% meinte ich die Minderheit unter den Klimaforschern.
OK,aber wie gesagt, die haben ja gar kein Forum
: Wieso soll? Wichtig ist das Endergebnis. Ich habe nix gegen
: 'Querversteuerung'.
: Nur weil einem die Argumente gegen die Ökosteuer ausgehen wird dann auf
: dem angeblich falschen Verwendungszweck herumgeritten. Sicher
: ist die jetzige Form nicht optimal (z.B. Entlastung der größten
: Verbraucher, Belastung der Öffentlichen Verkehrsmittel), aber die
: Grundtendenz
: ist richtig.
Nein Georg, die Grundtendenz mag richtig sein, da stimme ich zu, aber so wie es läuft ist es einfach schlecht, falsch und ungesetzlich: Die Ökosteuer gehört nicht in die Rentenkasse, die gehört in die Forschung über alternative Energieformen! Das hat nicht damit zu tun, dass einem die Argumente ausgehen.
: Klar. St.-Floriansprinzip. Verschon mein Haus, zünd' andere an.
: Ich verstehe sowieso nicht wieso ein derartiger Aufruhr um die paar Cent
: Ökosteuer gemacht wird. Mehrfache willkürliche Mineralölsteuererhöhungen der
: Kohl-Regierung haben meines Wissens keine solch heftigen Reaktionen
: ausgelöst.
Das hat mit dem St.-Floriansprinzip nichts zu tun. Aber vielleicht mit Überzeugungsarbeit: Ob die Mineralölsteuer-Erhöhungen der Kohl-Regierung willkürlich waren oder nicht, sei dahin gestellt. Tatsache aber ist, dass diese Regierung nie behauptet hat, eine Ökosteuer zu erheben, um der Entwicklung alternativer Energien Vorschub zu leisten und dann das Geld in ganz andere Kanäle geleitet hat.
: Es wird sich vielfach zu einfach gemacht mit der Aussage 'Wetter und Klima
: sind chaotische Systeme also kann man gar nix sicher sagen'. So ist es nun
: doch nicht. Erstens wird immer wieder Wetter und Klima vermischt.
: Wetter ist in der Tat teilweise chaotisch, aber nicht derart, dass keine
: Vorhersage möglich wäre. Es reagiert eben nur sehr empfindlich auf
: die Randbedingungen. Klima ist was anderes. Damit bezeichnet
: man das 'mittlere Wetter' über einen längeren Zeitraum. Und dieses
: ist wiederum ziemlich eng mit den physikalischen (und auch biologischen)
: Randbedingungen verknüpft. Wären diese alle bekannt (sind sie im Moment
: nicht) liesse sich das Klima sehr wohl berechnen.
: Falsch. Auch nach 100 mal keine 6 beim Würfeln ist es nicht wahrscheinlicher,
: dass beim nächsten Mal eine 6 kommt. So funktioniert das leider nicht.
Auch falsch: Zwar liegt die Chance bei jedem Wurf (Einzelereignis) bei 1:6, aber in der Serie von 100 Würfen steigt die Chance auf eine 6 nach jedem Wurf, bei dem sie nicht gekommen ist. Und Wetter und Klima sind keine Einzelereignisse.
: Das ist ja wohl nicht dein Ernst, oder? Jeder Mensch (selbst einer in den
: Entwicklungsländern) hat einen ungleich höheren Ressourcenverbrauch
: als ein Tintenfisch oder eine Kolonie Bakterien gleicher Masse. Ich sage
: nur Getreideanbau, Viehzucht, Bewässerung, Feuerholz von irgendwelchem Luxus
: bei uns erst gar nicht zu reden.
: Wesentlich mehr als 6 Mrd? Schon jetzt lebt die Hälfte in Hunger und Armut.
: Es wäre schon heroisch die jetzige Bevölkerung halbwegs gut zu
: versorgen, aber wesentlich mehr? Dier Erde ist ein begrenztes, geschlossenes
: System, das werden wir alle schon noch mitbekommen. Da bin ich sicher.
: Kennst Du die Geschichte der Osterinsel?
Ja, die kenne ich. Aber ist das, was dort auf einem kleinen EIland passiert ist, bedingungslos auf die ganze Welt übertragbar?
Nun, Georg, ich muss jetzt leider zum Zug. Mal sehen, vielleicht „überlebt“ der Thread bis morgen. Ist ja hoch interessant.
Grüsslis
Thomas