Hallo Georg,
: Es wird sich vielfach zu einfach gemacht mit der Aussage 'Wetter und Klima
: sind chaotische Systeme also kann man gar nix sicher sagen'. So ist es nun
: doch nicht. Erstens wird immer wieder Wetter und Klima vermischt.
: Wetter ist in der Tat teilweise chaotisch, aber nicht derart, dass keine
: Vorhersage möglich wäre. Es reagiert eben nur sehr empfindlich auf
: die Randbedingungen. Klima ist was anderes. Damit bezeichnet
: man das 'mittlere Wetter' über einen längeren Zeitraum. Und dieses
: ist wiederum ziemlich eng mit den physikalischen (und auch biologischen)
: Randbedingungen verknüpft. Wären diese alle bekannt (sind sie im Moment
: nicht) liesse sich das Klima sehr wohl berechnen.
Da irrst Du glaube ich. Genaue vorhersagen sind nicht möglich. Letzenendes
scheitert es an der Unschärferelation. Deswegen werden wir wohl nie imstande
sein Vorhersagen zu treffen die 100% stimmen. Wie gesagt sonst hätten wir
Determinismus und an den Gedanken, alles sei vorbestimmt kann ich mich nur
schwer gewöhnen. Ich dachte eigentlich die Wissenschaft hätte sich schon in
den 80er davon verabschiedet. Überleg mal, die Geschichte eines jeden kleinen
Atoms eines jeden Gedanken, wäre demnach schon geschrieben. Und was das Chaos
betrifft: Betrachte doch mal das chaotischste System das wir kennen. Das
Universum. Man nimmt heute an daß wir uns in einer Expansionsphase befinden,
sprich das Universum dehnt sich aus. Das lässt sich sehr einfach daran
erkennen, daß wir aus Energie im geordneten Zustand, Energie in ungeordneten
Zustand bringen. Nach heutigen Erkenntnissen war das Universum zum Zeitpunkt 0
im geordneten Zustand. Weiter will ich darauf nicht eingehen sonst wird's zu
lang. Nun wirst du sagen: "gut, wir machen aber auch aus Energie im
ungeordneten Zustand geornete Energie, sprich Materie." Mag sein, aber dabei
entsteht immer mehr ungeornete Energie als geordnete vorher da war. Schau doch
mal die Teilchenbeschleuniger an...welch Energieverbrauch für zwei Atome!
Was hat das ganze mit Klimawandel zu tun? Nun was ich sagen will ist, daß
alles was wir unternehem um "geornete" Verhältnisse herzustellen, mehr Chaos
verursacht als vorher da war. Wäre das Universum in einer Kontraktionsphase
müsste es demnach umgkehrt sein. Das Universum zieht sich zusammen und es
entsteht Materie unendlich hoher Dichte auf unendlich kleinem Raum. Die Zeit
hört dann auf zu existieren. Es kann aber auch anders kommen, genau weiss man
das nicht.
Überträgt man das ganze nun auf unser tun, sollten wir wohl alles stehen und
liegen lassen uns nicht mal bewegen wenn wir den fortbestand des Lebens so
lang wie möglich hinauszögern wollen.
Genauer gesagt: Wir tun etwas, merken daß dadurch andere Dinge zu unserem
Schaden beeinflusst werden und versuchen dafür ne Lösung zu finden. Diese
Lösung hat aber immer auch einen Einfluß auf andere Dinge. Dieser Kreislauf
ist nur zu durchbrechen wenn wir gar nicht erst auf die Idee kommen
Kernkraftwerke zu bauen, Wälder abzuholzen usw...ganz schön doof was?
Ehrlich gesagt tu ich mich mit all dem auch sehr schwer, da wäre mir dann der
Determinismus doch lieber.
Also zurück auf den Baum, mit der Keule unserer Frau auf den Kopf hauen wenn
sie nicht unserer Meinung ist...war eh viel schöner :-)