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Hallo zusammen!
Gestern Nachmittag wurde ich von der Uni Homburg angerufen. Man berichtete mir, eine russische Familie hätte Mittags selbstgesammelte Pilze zu sich genommen. Alle 4 Personen wären jetzt mit starken Bauchschmerzen und Brechdurchfällen auf dem Weg ins Krankenhaus. Mit auf dem Weg wäre auch einer der verspeisten Pilze im Frischzustand. Es handele sich um einen "Weißen Pilz", und man fragte mich ob ich diesen Pilz identifizieren könnte.
Als ich dort ankam, zeigte man mir einen 2cm unter dem Hut abgeschnittenen Pilz den ich als Riesenrötling (entoloma sinuatum) erkannte. Dieser Pilz verursacht gottseidank im "Normalfall" keine tödlichen Vergiftungen. Auch in den Putzresten die ca.1 Stunde später(!) eintrafen, fand ich "nur" diese Riesenrötlinge die eine Vergiftung verursachen könnten. Ansonsten noch dickblättriger Schwärztäubling, ein anderer nicht erkennbarer Täubling und ein Wolliger Milchling. So konnte ich zumindest vorerst Entwarnung geben.
Erfahrungsgemäß ist es für viele russische Pilzsucher normal "Weiße Pilze" zu suchen. Gemeint sind damit die scharfen weißen Milchlinge und weißen Täublinge, die ja in den meisten Büchern als ungenießbar angegeben werden. Durch scharfes braten und viel Gewürz werden auch diese dann "genießbar".
Scheinbar ist die Verwechslungsgefahr in in Rußland weitaus geringer, Jedoch muß man bei uns eindrücklich davor warnen, einfach alles zu ernten was nach "weißen Pilzen" aussieht! Was in diesem Fall noch glimpflich ausging hätte genausogut tödlich enden können! Denn wer den Riesenrötling erntet hätte sicherlich auch die weiße Varietät des grünen Knollenblätterpilzes oder auch den kegelhütigen Knollenblätterpilz, der im Saarland auch zu finden ist, mitgenommen!
Anbei noch ein paar Bilder zum Einprägen:
Gruß Thomas
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