Hallo,
in diesem Beitrag sollen einige wichtige, teils auch recht häufige und gut bekannte Risspilze (Inocybe) vorgestellt werden. Im allgemeinen sind diese Arten recht schwerbestimmbar, weshalb man auf mikroskopische Merkmale zurückgegriffen hat, wodurch eine Gattungsteilung zustande gekommen ist. Demnach zählen Arten mit glatten Sporen zur Untergattung Inocibium und Arten mit höckerigen Sporen zur Untergattung Inocybe.
Die in Mitteleuropa mit ca. 170 Arten vertretene Gattung entält keine Speisepilze. Alle Arten sind entweder ungenießbar oder giftig bis sehr giftig. Daher sollte man vom Verzehr der Risspilze abraten, auch wenn diese Weinroter Risspilz oder Strohblasser Risspilz heißen, die in manchen Pilzbüchern als Speisepilze dargestellt werden.
Risspilze sind als solche am eingerissenen Hutrand eigentlich noch recht gut kenntlich, doch muss dieses Merkmal nicht bei jeder Art vorhanden sein, da es abhängig vom Alter des Fruchtkörpers und der Witterungsbedingungen ist. Als Vertreter der Cortinariaceae haben Risspilze typisch braunes Sporenpulver, wobei die Lamellen in den meisten Fällen auch lange weiß bleiben können und daher verschiedene Altersstadien zur Bestimmung heranzuziehen sind. Doch kommen wir zu den Bildern:

Diese ist der Strohblasse Risspilz (Inocybe (Inocibium) cookei). Er ist leicht kenntlich durch seine +/- gerandete Basisknolle und seinen mittelgroßen Fruchtkörpern mit den hellgelbbraunen Farbtönen. Auch mikroskopisch unterscheidet sich diese Art grundlegend von den ähnlichen Risspilzen: Die Sporen sind unter 6 µm breit und die Cheilozystiden sind keulig (nicht metuloid).

Mit großer Wahrscheinlichkeit ist dies der Lilaspitzige Risspilz (Inocybe (Inocibium) cincinnata var. major), die Varietät vom Braunvioletten Risspilz. Typisch sind hier der etwas schuppige Hut und die violetten Töne am Stiel, die die meisten Risspilze nicht zeigen. Von der Typusart unterscheidet sich diese hier durch größere Fruchtkörper, dessen Hüte meist über 3 cm breit sind.

Diese Art ist wieder recht leicht kenntlich durch weisse Fruchtkörper, die bei den Risspilzen nicht häufig vorkommen. Es ist der Erdblättrige Risspilz (Inocybe (Inocibium)
geophylla). Auffallend sind die weißen Farben und die dazu kontrastierenden, braunen Lamellen. Eine ähnliche Art ist der Weißrosa Risspilz (Inocybe whitei), der jedoch im Alter rötliche Töne aufweist.

Dies ist der Lilaseidige Risspilz (Inocybe (Inocibium) geophylla var. lilacina). Diese Varietät unterscheidet sich von der Typusart hauptsächlich durch die violetten Töne auf dem Hut und auch auf dem Stiel.
Alle Arten sind recht häufig anzutreffen und gut verbreitet. Wie es ersichtlich ist, haben alle aufgeführten Arten glatte Sporen, da sie zur Untergattung Inocibium gehören.
In dieser Untergattung sind die meisten Arten der Gattung untergebracht, daher sind "echte" Inocybe-Arten etwas seltener anzutreffen, was aber nicht heißt, das diese Arten dann nicht häufig sind.

Viele Grüße,
Kazuya