Hallo unglückliche Angela,

soweit ich weiß, handelt es sich bei der Blattkrankheit der Roßkastanie nicht um eine Viruserkrankung sondern um einen Ungezieferbefall. Die Blätter werden von den Larven der Miniermotte befallen (wenns im Frühjahr losgeht kann man zunächst die Fraßspuren im Blatt erkennen, ehe dann das Laub relativ schnell a. G. der Unterbrechung der wasserführenden Adern abstirbt und braun kräuslig zeitig abfällt. Wie viele Jahre so eine arme Kastanie das immer wieder gleich Spiel mitmachen kann, bis sie schließlich selbst abstirbt, weiß man wohl noch nicht genau. Auf alle Fälle wird früher oder später der Lebensnerv so getroffen sein, daß wegen der nicht stattfindenden assimilation der Baum selbst geschädigt wird. Ich habe gesehen, daß viele Kastanien z. Zt. mit einer 2. Blüte und dem Neuaustrieb von Blättern reagieren.
Die Forstwirtschaftler können vielleicht am ehesten etwas sagen, ob sich die Miniermotte durch den Totalbefall aller Kastanienbäume vielleicht über kurz oder lang selbst aus der gegenwärtigen Überpopulation zu Tode frißt, weil für künftige Generationen kaum noch Nahrung da ist.

Pilzpeter