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Pilze Pilze Forum Archiv 2002

Re: Porlinge, von Kazuya

Geschrieben von: Thilo
Datum: 7. Oktober 2002, 14:30 Uhr

Antwort auf: Porlinge, von Kazuya (Notizbrettbildservice)

Hallo, Kazuya,

tolle Bilder, vor allem das erste und das letzte! Aber beim dritten liegst du falsch, das ist wahrscheinlich ebenfalls Bjerkandera adusta, eventuell sogar der seltene Gloeoporus dichrous, aber keinesfalls Hapalopilus rutilans, der einheitlich zimtbraun gefärbt ist und auch habituell ganz anders aussieht. Er hat ein chemisches Erkennungsmerkmal: Mit Kalilauge verfärbt er sich nämlich sehr schön violett.

Zur Ochsenzunge: Die kann nur dort häufig sein, wo es noch viele alte Eichen bzw. Edelkastanien gibt. Das ist aber längst nicht überall so.

Gruß
Thilo

: Hallo,
: Porlinge sind eine sehr heterogene Truppe, die oft eine gewisse
: Bestimmungsschwierigkeit bietet. Neben den bekannten und häufigen bzw.
: häufig abgebildeten Arten existieren noch viele weitere, deren genaue
: Bestimmung erst unter dem Mikroskop ermöglicht wird. Die will ich in
: diesem Beitrag nicht vorstellen. Stattdessen zeige ich hier teils
: altbekannte Arten, die ebenso häufig erscheinen. Dazu gehört vor allem die
: Ochsenzunge (Fistulina hepatica).
: Die Fruchtkörper dieser eigenartig weichen Art werden bis 20 cm breit und
: wachsen meist am Stammgrund alter Eichen. Der Parasit besteht aus einer
: saftigen Trama und einer dicken Röhrenschicht. Trama ist das sog. Fleisch
: des Pilzes, das bei diesem Pilz im Durchschnitt auch wirklich an rohes
: Fleisch erinnert.
:
: Etwas häufiger noch ist der Angebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta).
: Die Fruchtkörper wachsen gerne an vermoosten Stümpfen von Nadelbäumen und
: werden bis
: ca 6 cm breit, sie können unter Umständen aber auch zusammenwachsen. Das
: beste Merkmal dieses Pilzes ist die schwarze Schicht, die im Durchschintt
: zwischen
: Trama und Röhrenschicht sichtbar wird.
:
:
: Ebenso verbreitet ist der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus rutilans).
: Dieser Pilz wächst als Saprophyt an abgestorbenen Ästen von Laubhölzern,
: meist von Hasel.
: Die Fruchtkörper sind wahrlich überall zimtbraun gefärbt und auffallend
: weich.
: Etwas unbekannter ist der Rosettenporling (Abortiporus biennis). Die
: Fruchtkörper sind rosettenförmig und werden bis 15 cm breit. Sie sind
: auffallend rotbraun gefärbt und wachsen im Bild scheinbar auf Erde. Sie
: betätigen sich jedoch als Saprophyten auf totem Holz. Er erscheint im
: Herbst und dürfte in Mitteleuropa gut verbreitet sein.
:
: Ich hätte noch unzählige Porlinge, die ich hier vorstellen könnte. Der
: Schwefelporling gehört sicher dazu. Aber vielleicht gibt es ja eine
: Fortsetzung. Jedenfalls sind alle
: hier aufgeführten Arten einjährig.
: Schöne Grüße,
: Kazuya

Beiträge in diesem Thread

Porlinge, von Kazuya -- Notizbrettbildservice -- 6. Oktober 2002, 21:30 Uhr
Re: Porlinge, von Kazuya -- Andreas 2 -- 6. Oktober 2002, 21:52 Uhr
Re: Porlinge, von Kazuya -- Thilo -- 7. Oktober 2002, 14:30 Uhr
Re: Porlinge, von Kazuya -- Piwo -- 7. Oktober 2002, 18:22 Uhr
Re: Porlinge, von Kazuya -- Huperzia -- 7. Oktober 2002, 21:49 Uhr
Re: Porlinge, von Kazuya -- hansuwe -- 7. Oktober 2002, 18:36 Uhr
Mein Fehler-vergessenes Bild -- Kazuya Kazama -- 9. Oktober 2002, 19:57 Uhr

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