Her Buliz erst im nächsten Jahr,
ich bin schon in 2 Wochen wieder da.
Gruß Andreas 2
: Ja, im Herbst, da fall´n die Blätter,
: und bei wunderschönem Wetter,
: treffen sich bald jung und alt,
: zum Sapazierengeh´n im Wald.
: Herr Buliz voller Sammlerfreude,
: schlüpft hinein ins Sonntagskleide,
: und was ihm nicht fehlen darf: Pilzekorb und Messer scharf.
: Auch sehr wichtig, wohl nicht minder,
: sind die Frau und seine Kinder,
: die sein pilzkundliches Wissen,
: geflissentlich bewundern müssen.
: Und so geht´s sobald es helle,
: zu der altbekannten Stelle
: wo man wieder wie so oft
: Steinpilze zu finden hofft
: Doch, oh Schreck, in diesem Jahr,
: war Herr Meier schneller da.
: Dieser sieht nun voll Genuß
: des Rivalen groß´ Verdruß.
: Buliz ist nun voller Zorne,
: doch den zeigt man ja nicht gerne.
: Und so hört er ganz in Ruh,
: des Herrn Meiers Reden zu.
: Dieser prahlt von dem Gespür,
: was er hätt´ für die Natur.
: Und daß nur ein echter Mann,
: soviel Pilze finden kann.
: Herrn Buliz platzt nun fast der Kragen,
: was soll er nur dazu sagen?
: ´Lieber Meier´, sagt er schließlich,
: ´ich bin keineswegs verdrießlich,
: denn für den richtigen Experten,
: gibt an so vielen Orten,
: noch viel bess´re Köstlichkeiten,
: grade jetzt in diesen Zeiten.´
: Und er bietet gnädig an,
: daß der and´re folgen kann.
: Alle Pilze groß und klein
: sammelt nun Herr Buliz ein,
: Ob sie eßbar oder giftig,
: ist ihm nun so gar nicht wichtig.
: Hauptsache Herr Meier neidet
: Ihm was er da abgeweidet.
: Dieser sieht nun voll Verdruß,
: daß er eingestehen muß,
: das was Buliz heute fand,
: hat er nicht einmal gekannt.
: Meier grübelt: Ach, was dächte,
: meine Frau, wenn ich ihr brächte,
: so viele feine Pilze her,
: die zu kennen doch so schwer.
: Sie soll, so denkt er für sich hin,
: mal sehn, daß ich ein Kenner bin.
: ´Buliz,´ spricht er, ´lieber Mann,
: ich erkenne neidlos an,
: du fandest heute mehr als ich,
: doch das eine glaub ich nicht: besser schmecken tun sie nicht.
: Wenn du mich überzeugen willst,
: am besten du mein Körbchen füllst!´
: Gesagt getan und Buliz gütig
: Teilt nun seine Pilze redlich.
: Meier fühlt sich schrecklich schlau
: Zeigt die Pilze seiner Frau
: Woraus diese ihm dann kocht
: Eine Suppe, die er mocht.
: Dieses Mahl fand er zwar fein,
: doch es sollt´ sein letztes sein.
: Buliz, ja, der nimmt kein´ Bissen,
: hat die Pilze weggeschmissen
: Frau und Kinder finden auch,
: heute braucht man nichts im Bauch
: Und Buliz denkt sich: Nächstes Jahr,
: bin ich wieder als erster da.