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Pilze Pilze Forum Archiv 2003
Re: Agaritin -Panikmache oder ernstzunehmendes Ris
Geschrieben von: Thomas Pruß Antwort auf: Agaritin -Panikmache oder ernstzunehmendes Risiko? (EricS)
Datum: 29. Juli 2003, 09:37 Uhr
Moin Eric,
1. Welche Mengen mussten die Mäuse über welchen Zeitraum fressen?
2. Labormäuse sind keine Menschen. Die einzige Gemeinsamkeit ist, dass beide Säugetiere sind (und dass einige Menschen genau so süß aussehen wie die Mäuse, weshalb man ihnen den passenden Kosenamen verpasst ;-)). Das bedeutet, dass etliche Stoffwechselprozesse anders ablaufen, dass der Bestand an Enzymen ein anderer ist usw. Was Mäuse tötet, kann der Mensch locker wegstecken. Entweder, weil er beim Genuss eines fraglichen Stoffen niemals in die Nähe der LD-50-Menge kommt (s. 1), oder weil er im Verdauungssystem ein „Enzymbesteck“ besitzt, dass schädliche Stoffe in Nahrungsmitteln unschädlich zerlegt. Es gilt hier also zu prüfen, ob der menschliche Organismus mit Agaritin einfach „kurzen Prozess“ machen kann. Man muss bedenken, dass Mäuse Nagetiere sind, die eigentlich ein ganz anderes Nahrungsspektrum haben als „Allesfresser“ wie Menschen oder Schweine. Wenn, dann hätte man die Untersuchungen mit Schweinen durchführen müssen, deren Verdauungssystem dem des Menschen fast (sic!) identisch ist. 3. Wie groß war die Population, wieviele Mäuse waren erkrankt: Gab’s in dem Artikel eine Statistik, die irgendwas über die Signifikanz der Ergebnisse aussagt? 4. Das Ergebnis dieser Untersuchung zeigt, dass der Genuss von Champignons bei Mäusen Krebs erzeugen kann – und sonst nichts! So gesehen ist diese Untersuchung ein Witz und die Verschleuderung von Forschungsgeldern. Jede Diplomarbeit ist anspruchsvoller! Fazit für mich: Hier wird mal wieder Panik geschürt, und ich wette, dass die BILD- Zeitung das Ergebnis in 60- Punkt-Lettern, fett, ins Sommerloch wirft. Grüsslis
LD 50 = Letale Dosis 50%. Diejenige Menge an Stoff, die bei 50% der Testtiere zum Tode führt.
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