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Pilze Pilze Forum Archiv 2003

Holzzersetzer, von Kazuya

Geschrieben von: Notizbrettbildservice
Datum: 5. Januar 2003, 20:26 Uhr


Hallo,
nach den leckeren Samtis kommen nun wieder ungenießbare Arten. Sie sind auf Grund ihrer harten Konsistenz nicht für Speisezwecke geeignet. Es ist natürlich von den Porlingen die Rede. Nur wenige unter ihnen dürfen als Speisepilze in den Topf kommen.
Die Porlinge sind in den meisten Fällen Holzbewohner. Sie greifen beschädigte oder kranke Bäume an und bringen diese zum absterben. So verhindert die Natur, dass sich kranke bzw. verkrüppelte Bäume weitervermehren. Die Porlinge sind also, auch wenn sie als Parasiten bezeichnet werden, für die Natur unerlässlich. Es gibt zwei Sorten der Holzzersetzung. Man unterscheidet Weißfäule und Braunfäule, welche auch als Würfelfäule bekannt ist.

Auf dem Bild habe ich die beiden Sorten der Zersetzung nebeneinander gelegt. Es ist ein deutlicher Unterschied erkennbar. Beide Stämme stammen jedoch von der gleichen Baumart: Birke (Betula). Der linke Stamm wurde von einem Zunderschwamm angegriffen, der bekanntlich eine Weißfäule verursacht. Holz besteht immer aus Zellulose, Lignin und Hemizellulose. Eine passene Anordnung dieser 3 Bauteile ermöglicht den Pflanzen ein Höhenwachstum und zudem eine Elastizität, außerdem natürlich die nötige Stabilität, welches das Holz so hart macht. Die Hemizellulose ist offensichtlich ein Bindestoff, da Lignin und Zellulose keine Bindung eingehen oder eingehen können. Dies übernimmt die Hemizellulose. Bei der Weißfäule wird dem Baum Zellulose und Lignin entnommen. Das Lignin gibt dem holz die typische, bräunliche Färbung. Wird das Lignin entnommen, so färbt sich das Holz weiß. Dieses wird nun brüchig, fasert auf und verliert die Stabilität. Dies hat zur Folge, dass der Baum sich bei Stürmen nicht halten kann und daher umstürzt. Nicht jeder Pilz greift den Baum mit gleicher Aggressivität an. Einige Arten können jahrelang an den Bäumen hängen, ohne das der Baum groß geschwächt wird.
Her ein Bild des Zunderschwammes an Birke:

Braunfäule unterscheidet sich nur durch die dunkelbraune Färbung des Holzes. Das Lignin wird hierbei nicht entnommen, die Zellulose jedoch nimmt der Pilz an sich. Auch hier kommt es zu einer Dezimierung der Stabilität, nur fasert das Holz nicht auf, sondern zerbricht in kleine Würfel. Ein typischer Braunfäuleerzeuger ist der Fichtenporling:

Und hier noch ein Bild von einem Schichtpilz (S. sanguinolentum), bei dem die Fruchtkörper nur die äußere Holzschicht besezt haben. Das Kernholz weist keine Fruchtkörperbildung auf.

Viele Grüße,
Kazuya

Beiträge in diesem Thread

Holzzersetzer, von Kazuya -- Notizbrettbildservice -- 5. Januar 2003, 20:26 Uhr
Re: Holzzersetzer, von Kazuya -- Frank Adam -- 5. Januar 2003, 23:24 Uhr
@Joachim "ä" aendern! -- Huperzia -- 6. Januar 2003, 10:35 Uhr
Holzzersetzer, noch mal das erste Bild -- Notizbrettbildservice -- 8. Januar 2003, 20:50 Uhr

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