Hallo,
die Gattung Kammpilz ist in Mitteleuropa mit mehr als 40 Arten vertreten, die saprophytisch auf diversen Holzarten leben. Einige von ihnen haben eine typische, oft radialrunzelige Oberfläche. Die meisten Arten zeichnen sich jedoch durch eine unregelmäßig höckerige oder auch fast glatte Oberfläche aus. Der weitaus bekannteste und auch häufigste Vertreter ist der Orangefarbene Kammpilz (Phlebia radiata; früher: merismodes). Normalerweise, einmal vom Namen abgesehen, dürfte die Art schön orange gefärbt sein. Doch tritt dies bei weitem nicht immer ein. Beobachtungen zufolge hängt die Farbe der Fruchtkörper eindeutig mit den Lichtverhältnissen zusammen. Je mehr Licht vorhanden ist, desto heller wird die Färbung des Pilzes.
Dieses Exemplar fand ich an einem Straßenrand, dort an einem Haselnussstrauch. "Zufälligerweise" brach durch starken Wind einer der abgestorbenen Äste ab und flog auf die Straße. Mir fielen sofort die orangeroten Flecken auf dem Holz auf. Der Standort war sehr hell gewesen und die Fruchtkörper entsprechend gefärbt.
Ein paar Wochen darauf fand ich den Pilz nocheinmal, und beim ersten Hinschauen vermag man an eine andere Art denken. Hier war der Standort recht dunkel, mitten in einem dichten Erlenwald mit viel Gestrüpp. Die Fruchtkörper, die teils zusammengewachsen sind, zeigen überhaupt keine Orangetöne mehr, sondern lediglich ein tristes graubraun.
Hier eine Vergrößerung. Deutlich erkennbar ist die radialfurchige Oberfläche. Man nennt ein solches Merkmal auch phlebioid.
Dieses Foto stammt vom 2.01.03. Hier wuchs der pilz ebenfalls an dunklen Stellen und ist wieder graubraun gefärbt.
Im Allgemeinen zeigt dies die Häufigkeit dieser Art.
Viele Grüße,
Kazuya