Hallo Pilzfreunde,
im untenstehenden Artikel (von Hibbett und Binder) geht es um die Frage warum die Evolution
der höheren Basidiomyceten die Bildung von Hutpilzen (pileaten Formen)
gegenüber Schichtpilzen (resupinaten Formen) bevorzugt. Zu diesem
Zweck wurden DNA-Analysen gemacht und in Baumform dargestellt (Kladogramm auf Seite 2 und 3).
Interessant finde ich dabei die Verwandtschaftsverhältnisse, die dabei
zutage treten. Einige wohlbekannte Arten finden sich in Nachbarschaft
von Pilzen wieder, mit denen man (wenigstens ich) nicht gerechnet hätte:
Beispiele:
* Clitocybe clavipes steht nahe bei den Seitlingen (Pleurotus)
* Dass der Reifpilz (Rozites caperata) nahe bei den Schleierlingen steht,
war klar. Aber nah verwandt sind auch die Lacktrichterlinge (Laccaria)
* Psathyrella und Coprinus sind sehr nahe verwandt (OK, das ist einsichtig. Bei einigen
Arten gabs schon immer Schwierigkeiten diese der einen oder anderen Gattung
zuzuordnen)
* Lepiota s.l. (Schirmlinge) und Lycoperdon (Stäublinge) sind nahe verwandt.
* Stropharia, Hypholoma, Psilocybe und Pholiota sind schwer zu trennen (das
ist ja auch aufgrund anatomischer Merkmale nicht immer einfach)
Hier der Original-Artikel (englisch; große JPG-Bilder je 300kB!)
Seite 1
Seite 2
Seite 3
Seite 4
Seite 5
Seite 6
Seite 7
Die Zukunft wird zeigen inwieweit diese molekularbiologischen
Klassifizierungen Einfluss auf die traditionellen, mehr auf anatomischen
Gesichtspunkten basierenden Systeme haben werden. Ich denke da werden
noch einige Überraschungen auf uns zukommen.
Georg