: Gefunden wurden die Pilze am 07. März auf naß liegenden Ahorn-Ästchen (Acer).
: Je dicker der Ast (das Ästchen) war, desto größer war auch der daraus
: hervorgehende Fruchtkörper (stets einer pro Ast - wie ein ungeschriebenes
: Gesetz). Teils waren die Äste tief im feuchten Lehmboden eingesenkt, sodaß
: es den Anschein hatte, manche Fruchtkörper wuchsen direkt auf der Erde.
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: Einige Worte zum Fundort: MTB 8112-1, n. Sulzburg, ca. 390m NN. Feuchter,
: kraut- und totholzreicher, nach SW geneigter Ahornbestand mit
: eingesprengten Erlen (die aber als Substrat nicht in Frage kommen).
: Im Herbst finden sich in dieser Ecke gewöhnlich große Populationen des
: Blutblättrigen (Zwerg-)Schirmlings (Melanophyllum haematospermum). In
: unmittelbarer Nachbarschaft fand sich auch ein alter Bekannter wieder, der
: Samtfußrübling (Flammulina velutipes).
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: Bestimmt wurden die Pilze als Sarcoscypha coccinea, aufgrund der nicht
: eingedellten Sporen und der i.d.R. nicht auffällig gekrümmten
: Excipulumbehaarung. Ökologie (Ahorn!) und auch Sporen, die im Durchschnitt
: etwa 3-4µ zu kurz und 0,5-1µ zu schmal waren, standen dem entgegen.
: Deshalb habe ich noch ein Bild des Sporenpräparates (ungefärbt) gemacht.
: Eine signifikante Delle oder "Platte" an den Polen der Sporen
: sind nicht zu erkennen. Wo ist also der Fehler? Liegen die Maße im
: Toleranzbereich und kommt S.coccinea auch auf Ahorn vor, oder habe ich ein
: vielleicht noch juveniles Exemplar mikroskopiert?
Hallo Eric,
in der zitierten Arbeit von Hans Otto Baral (1984) lese ich auf S. 129, dass S. coccinea an folgenden Substraten gefunden wurde: Salix 7, Tilia 1, Ulmus 21, Fagus 48, Alnus 1, Corylus 9, Carpinus 6, Rosaceae (ohne Rubus) 26, Rubus 3, Robinia 2, Acer 1, Fraxinus 1. Dazu kommen noch "unsichere" Funde an Quercus und Viburnum. Frag doch mal Herrn Baral per eMail, ob er an Deinen Funden interessiert ist.
Gruß, Karl