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Pilze Pilze Forum Archiv 2003

Gallertpilze, von Kazuya

Geschrieben von: Notizbrettbildservice
Datum: 19. März 2003, 20:43 Uhr


Hallo,
hier möchte ich einige, zumeist häufige und leicht aufindbare sowie ebenso leicht bestimmbare Basidiomyzeten der Gruppe "Gallertpilze" vorstellen.
Die Gallertpilze heben sich grundsätzlich durch mehrzellige Basidien von den restlichen Basidiomyzeten ab. Während die Aphyllophorales und die Lamellenpilze einzellige und somit unseptierte Basidien besitzen, sind die Basidien der Heterobasidiomycetes, wie die Gruppe auch genannt wird, längs- resp. quergeteilt. Innehalb der Gallertpilze unterscheidet man, je nach Form der Basidie, mehrere Untergruppen. So haben Arten um die Gattung Auricularia und ebenso Arten um Dacrymyces (usw.) typische Basidienformen.
Soweit unterscheidet man:

Auricularia-Typ: Basidien sind zylindrisch geformt. Seitlich entstehen Auswüchse, an denen sich die Sporen entwickeln.
Dacrymyces-Typ: Basidien sind gabelförmig, also apikal zweigeteilt.

Tremella-Typ: Basidien sind dick zylindrisch bis aufgeblasen (Hypobasidie), apikal verzweigen zumeist 4 Epibasidien, an denen sich die Sporen befinden.

Weitere Typen sind der Helicobasidium-Typ (Gattung: Helicobasidium [z.B. H. brebissonii]) undder Tulasnella-Typ (Gattung: Tulasnella).

Dies zu den Mikroskopischen Merkmalen.
Doch nun zu den Arten:

Die Kopfige Gallertträne (Dacrymyces capitatum) wird bis etwa 15 mm breit und ist von der Form her kreisel- bis polsterförmig. Die ganze Oberfläche ist glatt und hellgelblich. Der Fruchtkörper sitzt mit einem dicken, kurzen Stielchen dem Substrat auf. Die Art ist relativ häufig unter der Laubschicht auf kleineren Ästen diverser Laubbäume zu finden.

Die Zerfließende Gallertträne (Dacrymyces stillatus) wird manchmal mit der ersteren Art verwechselt, ist aber mehr orangegelblich gefärbt und kommt zudem meist an größeren Stämmen von Laub- und auch Nadelholz vor. Sie ist ebenso häufig.

Der Gemeine Drüsling (Exidia glandulosa) ist vor allem an den schwarzen, gewundenen und rau punktierten Fruchtkörpern zu erkennen. Er wird deswegen auch als "Hexenbutter" bezeichnet. Seine Fruchtkörper können mehrere cm² an Fläche überziehen. Er wächst vor allem auf Laubholz (Buche, Eiche) und ist überall gut verbreitet.

Diese Art, der Stoppelige Drüsling (Exidia truncata) besitzt zwar eine glatte, fein punktiertes Hymenium, doch die Außenseite ist fein schorfig. Der ganze Fruchtkörper ist rabenschwarz gefärbt und stößt aus der Rinde diverser Laubholzäste hervor. Diese Art ist ganzjährig und sehr häufig.
Viele Grüße,
Kazuya

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