Ganz meine Meinung - Satire darf alles.
Vor dem Hintergrund dieses überflüssigen Krieges ist es sicher keine Selbstverständlichkeit, friedlich und unbehelligt in den Wald gehen und seiner Passion frönen zu können. Man kann dafür nur dankbar sein.
Matthias
: Lieber Gottfried,
: ich kann Deine Abscheu verstehen. Aber selbst halte ich es dann doch mit Kurt
: Tucholsky, der in einem kleinen Text auf die oben gestellte Frage
: antwortete: alles. Und nachdem ich Hans-Uwes Posting zu Anfang für etwas
: albern hielt, hat mich Deine Reaktion eigentlich erst darauf gebracht,
: dass die "Meldung" über die manipulierten Pilze in zugegeben
: makaberer Weise mit der allgemeinen Panikmache spielt, die in den letzten
: Wochen als eher "zufälliges" Nebenprodukt der
: Kriegsvorbereitungen durch die Medien geisterte und sicher in diesen Tagen
: noch verstärkt wird. Ich denke an die Pocken-Hysterie, auch an die
: "tödliche Lungenentzündung" (ohne die Gefahr herunterspielen zu
: wollen – es geht mir nur um die Berichterstattung) oder jetzt die vielen
: Bilder von Menschen mit Gasmasken in Israel oder Kuwait - bald auch
: "hier bei uns"?. Es sei an dieser Stelle auch an Michael Moores
: Film "Bowling for Columbine" erinnert (wer ihn noch nicht
: gesehen hat: unbedingt nachholen!), der zumindest für die aktuelle
: US-amerikanische Kultur und Gesellschaft eine paranoide Grundhaltung
: diagnostiziert – eine Gesellschaft, die sich auf Angst gründet und deshalb
: auch im Privatbereich bis an die Zähne bewaffnet ist ...
: Ich brauche dies Thema hier ja nicht weiter auszuführen, ist ja das
: Pilzforum. Aber um auf Tucholsky, Hans-Uwe und die Pilze zurückzukommen:
: Ich halte es nicht für moralisch verwerflich (also beispielsweise das
: jetzt unter diesem ekelhaften Bush-Krieg leidende irakische Volk
: missachtend), auf satirische Art mit Zeitgeschehen umzugehen, auch wenn
: dies in drastischer Weise geschieht. Man könnte sich vielleicht über die
: Qualität der Satire streiten, aber das ist doch wohl nicht nötig.
: Bin gespannt, ob diese Debatte weiter geführt wird und grüße Euch alle
: herzlich aus Bremen,
: Simon