ich will hier ja nicht durch name dropping glänzen, aber mir fällt noch ein sehr krasses beispiel ein: der mittlerweile greise theatermann george tabori, dessen familie fast komplett von den nazis umgebracht wurde. tabori hat u.a. das stück "mein kampf" geschrieben - natürlich nicht zu verwechseln mit alois schickelgrubers hetzschinken. besagter schickelgruber alias hitler ist allerdings in taboris aüßerst lustiger farce eine der beiden hauptfiguren; die andere: der jude schlomo herzl. die beiden sind quasi schicksalshaft miteinander verbunden und wohnen in einer art männerheim, wenn ich mich recht erinnere. wie dem auch sei: das entscheidende ist, das es einen satirischen humor gibt, der selbst auf dem größten schrecken basiert, hier: dem holocaust. dieser humor stellt eine form der bewältigung des schreckens dar, die in deutschland vielen sehr fremd ist und oftmals sofort mit einordnung in die niedrigste moral-schublade bestraft wird. wie bereits in meinem letzten posting gesagt: ich kann deine persönliche abscheu verstehen. aber sei bitte vorsichtig, diese art von satire von vornherein zu verurteilen. über meine ansicht, dass satire höchstens gefahr läuft, zu harmlos zu sein und damit in der vielbeschworenen informations- und bilderflut unterzugehen, lässt sich bestimmt streiten. über deine aber sicher auch.
bevor wir aber endgültig in der debatte um "pc" landen, lass uns doch vielleicht vereinbaren, statements zu solchen beiträgen als persönliche meinungen kenntlich zu machen, solange es sich nicht um eindeutig rassistische, sexistische (etc.) beiträge handelt.
schönen gruß,
simon