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Pilze Pilze Forum Archiv 2003
Es wird immer morcheliger in Thüringen...
Geschrieben von: ajuga
Datum: 3. Mai 2003, 22:39 Uhr
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Zumindest bei Jena.
Den ersten unerwarteten Fund machte ich an einem Böschungsrand. Die terassenartig am Hang angelegten relativ trockenen Wiesen werden als Weiden genutzt. An den Rändern der einzelnen Stufen wachsen Gebüschsäume mit Eschen, Ahorn und Weißdorn. Diese Gebüsche werden offenbar jedes Frühjahr in Form gebracht. Junge Eschen, die zu weit auf die Wiesen wachsen werden abgeholzt und an Ort und Stelle zerhechselt. Dieser Holzschnitt liegt dort überall herum. Hier fand ich tatsächlich eine junge Mitrophora semilibera (Halbfreie Morchel, Käppchenmorchel). In der unmittelbaren Umgebung konnte ich noch zwei größere aber völlig eingetrocknete Exemplare finden. Weiter oben an den Hängen dieses Tales, dass sich von der Saale nach Osten zieht, befinden sich unmittelbar unter der Kiefernzone mit felsigen Steilhängen Laubgehölze aus Eschen und Ahorn. Hier fand ich eine alte Speisemorchel, die an einer Stelle bereits angeschimmelt und außerdem auch noch madig war. Diese Morchel nutzte ich, um ihren Fruchtkörper mit den Millionen Sporen an anderen, meiner Meinung nach geeigneten, Morchel-Stellen in Form kleiner Stückchen zu verteilen. Der restliche Teil der Wanderung führte mich immer wieder an mit Eschen bewachsene Stellen. Aber ich fand nichts. Auf dem Rückweg durchs Tal, als die Sonne sich dann schon senkte und bald hinter den ersten Bergen verschwinden wollte, hatte ich nur noch ein kleines Stück der zu verteilenden Morchel übrig. Und gerade als ich eines der letzten Stückchen an seinen Bestimmungsort werfen wollte, sah ich sie! Drei wunderschöne junge Fruchtkörper von Morchella esculenta mit konstanter beiger Färbung.
Wer immer noch nichts gefunden hat sollte jetzt raus! Es morchelt sehr! Hier in Jena hatte es am Mittwoch den letzten größeren Regenschauer gegeben. Eigentlich ist es viel zu trocken. Es kommt einfach darauf an, Stellen zu finden, an denen der Boden die Feuchtigkeit länger hält. Also Flußauen, Täler, Senken und schattige Stellen z.B. Nordhänge von Bergen/Hügeln (weniger direkte Sonne). Ausserdem sollte auch nicht zu wenig Unterwuchs vorhanden sein. Dieser erschwert zwar das Suchen, schütz aber auch den Boden vor dem Austrocknen! Eine Zeigerpflanze für ausreichende Bodenfeuchtigkeit, ist z.B. Aegopodium podagraria, der Giersch. (Dieser ist auch auf vielen Morchelbildern zu sehen, die hier ins Board gestellt wurden!) Viel Erfolg! ajuga
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