Hallo,

Nach längerer Abwesenheit "drängt" es mich nun doch mal wieder zu einem Beitrag.

Ganz so abwegig sind Angriffe beim Pilzsammeln nicht. Vor Jahren bin ich schon einmal -zumindest in Form von Drohgebärden- von Wildschweinen bedrängt worden, weil ich den Weg einer grossen Rotte unvermittelt gekreuzt hatte. Damals blieb ich einfach stehen und nach kurzer Zeit und Zögern, zog die Rotte weiter.

Am 1. Mai aber war die Situation meiner Meinung nach bedrohlicher. Ich durchkreuzte Wälder in der Kalkeifel auf der Suche nach Morcheln (eine Handvoll habe ich auch gefunden). Nach Kraxeln aus einem Tal auf einen Bergrücken, sehr abgelegene und "enge" Situation, hinter mir der steile Abhang, links und rechts dichte Fichtenschonung, vor mir eine Lichtung, auf die ich schweissgebadet zuging, lag wenige Schritte von mir entfernt am Rand der Lichtung eine grosse Rotte mit einem Haufen Frischlingen, die zunächst völlig unbeeindruckt herumtobten. Die Bachen aber reagierten sofort, standen angespannt, mir zugewendet, wenige Schritte vor mir. Was tun?! Zurück Steilhang, links und rechts undurchdringliches Dickicht, Lichtung versperrt.

Ich muss sagen, ich hatte Angst. Immerhin war ich ja der Eindringling.
Ich bin dann etwa 10 Minuten einfach stehengeblieben, langsam, mit einigen Warnrufen der Bachen zogen sich die Wildschweine im Laufe der Zeit zurück. Ich bin dann, mit einigem Grummeln in der Magengrube, langsam über die Lichtung weitergegangen, noch lange vom warnenden Grunzen und Quieken der Wildschweine begleitet. Ich denke, hätte ich die Rotte stärker bedrängt, wäre ich angegriffen worden.

mfg, jason