Hallihallo,
am 1. Mai habe ich an eine Frühjahrsexkursion teilgenommen, wo recht interessante Funde gemacht wurden. Die meisten der gemachten Bilder liegen in meinem Besitz, weshalb ich sie hier, in einer Serie von etwa 3 Teilen, zeigen möchte.
Am interessantesten war für mich die Trollhand (Hypocrea lichenoides). Ein bemerkenswerter Kernpilz, der in Verwandtschaft mit den Arten der Gattung Hypocrea steht und sich durch fingerartig gewachsene Stromata auszeichnen (und seinen Namen redlich verdient hat !). Im Stroma liegen zahlreiche perithezien, welche als winzige Punkte an der Oberfläche sichtbar sind. Im jungen Zustand ist das Stroma rot- bis orangebraun, später, bei zunehmender Reife, verfärbt es sich olivgrünlich.
Die Fruchtkörper erschienen stets da, wo zwei Äste sich berührten und sehr wahrscheinlich sich gegenseitig verwundeten. Somit gelangen an den offenen Stellen, die in den Mooren auch noch sehr feucht sind, Sporen hinein. Es erscheinen die typischen Fruchtkörper der Trollhand.
In der Literatur findet man nur selten (ich kenne keins) Bilder, welche die Trollhand vergrößert darstellen. Deshalb möchte ich euch dieses wunderbare Bild nicht vorbehalten.
Ein ebenfalls sehr seltener Pilz ist der Weiden-Büschelbecherling (Encoelia fimbriata). Der nah verwandte Encoelia furfuracea dürfte ja weit bekannt sein, doch die unscheinbaren Arten dahinter (ebenso E. fascicularis) sind weniger bekannt. Encoelia fimbriata bildet büschelig wachsende Fruchtkörper von bis zu 4 mm breite, welche zunächst kugelig geschlossen sind. Sie öffnen sich zunehmend und geben die hasel- bis gelbbraune Fruchtschicht frei. Außen sind die Becher schorfig-kleiig und braun.
E. fimbriata wächst bevorzugt auf abgestorbenen, noch hängenden Ästen von Salix (Weide) und erscheint vor allem im Frühjahr an sehr feuchten Stellen wie in Weichholzauen, an Flussufern und in Moorgebieten.
Fortsetzung folgt...
Viele Grüße,
Kazuya