Hallo Kazuya und natürlich alle anderen Discomyzeten-Anhänger,
ich setze diesen Nachtrag mal hierhin, weil ich eben erst auf die schönen Aufnahmen vom 16.6. gestoßen bin.
Klasse Aufnahmen, und außerdem ist es -wie immer- sehr schön, dass es Leute gibt, die auch auf die faszinierenden Winzlinge achten. Einzuwenden habe ich eigentlich nur was gegen die Bestimmung. Ich würde sogar Wetten darauf eingehen, das es sich hier nicht um Hymenoscyphus scutula handelt. Grundsätzlich möchte ich anmerken, das es meiner Meinung nach kaum möglich sein dürfte, eine gelbe Hymenoscypus-Art auf Stängeln makroskopisch zu bestimmen. (Auf Holz sieht das schon etwas anders aus) Selbst bei H. fructigenus erlebt man da gelegentlich Überraschungen.
Konkret: In Frage kommen bei gelber Cupula und weißem oder fast weißem Stiel immerhin neben H. scutula noch H. fucatus, H. vitellinus, H. menthae und H. repandus. Mikroskopisch sind die allerdings alle gut voneinander abtrennbar. Was mich an H. scutula vor allem stört, ist die Erscheinungszeit, da es sich dabei eher um eine Art des Spätsommers handelt. Um diese Zeit findet man gelegentlich H. repandus, vor allem aber H. menthae, das ist die Art, die von Boudier genial unter dem Namen H. consobrinus dokumentiert worden ist. Im Sommer die mit Abstand häufigste Hymenoscyphus-Art. Von der Ökologie her tun die sich ohnehin alle nichts.
Das soll hier absolut keine Meckerei sein, sondern nur der Versuch, auch andere Leute mal auf diese faszinierenden Pilze hinzuweisen, von denen es deutlich mehr gibt, als man so allgemeinhin glaubt.
Bißchen lang geworden, aber kürzer ging's nicht.
Schöne Grüße aus dem westlichen Münsterland
Klaus