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Pilze Pilze Forum Archiv 2003

Kleiner Erlenbruch - Teil 2, (508KB) von Kazuya

Geschrieben von: Notizbrettbildservice
Datum: 17. Juli 2003, 10:05 Uhr


Hallo,
wie ich sehe, hat euch der letzte Teil einigermaßen gefallen, weshalb ich gerne mit der Pilzflora eines kleinen Erlenbruchs fortsetzen möchte. HIer sollen vor allem Lamellenpilze und einige kleinere Ascomyzeten zu Wort kommen.

Häufig, aber vielleicht auch nur häufig übersehen ist der Gelatinöse Kohlenkugelpilz (Creopus (Anm.: neuerdings auch zu Hypocrea) gelatinosus). Dieser kleine Saprophyt (ich hoffe, dass dies aber doch richtig sein sollte *gg*) erscheint fast ganzjährig auf abgestorbenem Laubholz, gerne an Buche und Erle (bezieht sich auf meine beiden Funde). Die kleinen Fruchtkörper werden gerade mal bis knapp 4 mm breit und sind vor allem bei Reife grünlich bepunktet. Dies sind die Perithezien, die sich im Inneren des gelatinösen und annähernd hyalinen Ascocarpiums befinden. Die Sporen dieser Art sind grün, weshalb die Punkte ebenfalls grünlich erscheinen. Der Rand des Fruchtkörpers ist zumindest jung fein fransig, im Alter jedoch glatt (nach meinen Beobachtungen).

Eine weitere, wohl auch häufige Art in Erlenbrüchen ist der Löwengelbe Dachpilz (Pluteus leonis). Ich habe ihn in diesem Jahr bereits 3 mal an weit auseinanderliegenden Stellen gefunden. Alle Fundorte waren in einem feuchten Erlenbruch, die Fruchtkörper erschienen jeweils zu wenigen auf totem, meist stark zersetzten und unberindeten Erlenholz.

Auch ein kleiner Tintling bevölkert bisweilen den Erlenbruch: der Rasige Tintling (Coprinus disseminatus). Obschon er ein Saprophyt diverser Laubholzstünke ist, kann er häufig und wohl fast auch bevorzugt an Erlenholz gefunden werden. Durch die kleinen Fruchtkörper, die nicht zerfließen und äußerlich recht zierlich ausschauen, kann diese Art kaum verwechselt werden. Lediglich eine Art der Nachbargattung Psathyrella kann eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen.

In drei verschiedenen Erlenbrüchen nachgewiesen und vermutlich sogar schon auf Fichtenzapfen gefunden: der kleine Adernblättling (Delicatula integrella). Dieser kleine Vertreter der Agaricales bildet Fruchtkörper mit knapp 2 cm Hutbreite. Sie sind überall völlig weiß und bilden nur rudimentär Lamellen aus. Dies sind die Merkmale dieser Art, die für eine Bestimmung herangezogen werden können. Meiner Meinung nach ist die Art häufig, kann jedoch leicht übersehen werden, da die Fruchtkörper oft auch vereinzelt vorkommen. Ähnliche Arten der Gattung Mycena oder mehr noch Hemimycena bilden (immer?) deutliche Lamellen aus. Die Fruchtkörper dieser Arten sind jedoch ebenfalls weiß und recht klein.

Nicht an Erlenholz gebunden, aber vielleicht ein Bevorzuger von diesem: Der Blattartige Zitterling (Tremella foliacea). Mit seinen rotbraunen Fruchtkörpern, die eine Breite von bis zu 12 cm erreichen können, kann er nur mit einem Drüsling, Exidia saccharina, verwechselt werden, der jedoch ausschließlich Nadelholz besiedelt. Der Fruchtkörper ist wie bei Tr. mesenterica stark hirnartig gewellt und bei Feuchtigkeit schwach klebrig. In Trockenperioden schrumpfen die Fruchtkörper schnell zusammen und werden unscheinbar.

Viele Grüße,
Kazuya

Beiträge in diesem Thread

Kleiner Erlenbruch - Teil 2, (508KB) von Kazuya -- Notizbrettbildservice -- 17. Juli 2003, 10:05 Uhr
Erlenbruch-Arten -- Karl Keck -- 17. Juli 2003, 18:25 Uhr
Re: Kleiner Erlenbruch - Teil 2, (508KB) von Kazuy -- Gerd-A -- 20. Juli 2003, 22:23 Uhr

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