: Hallo zusammen,
was besseres als Schwefelporling fällt mir auch nicht ein.
Maggigeruch oder Porenform (evtl. durch Trockenheit untypisch) stören mich etwas.
Der Schwefelporling (einjährig !!!) ist einer der Pilze, die man auch ohne Mikroskop sogar als Exikat erkennen kann:
- Er entfärbt "gräulich-weiß", wird federleicht und hat eine wattige Struktur.
---> Also abwarten bis zum nächsten Frühjahr. Die Reste findet man am Boden bzw. am Substrat.
Grüße Gerd-A
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Und hier für Interessierte noch ein Auszug aus einem "unveröffentlichtem" Artikel von mir:
6.1. Ökologie
G. J. KRIEGLSTEINER [Beiträge zur Kenntnis der Pilze Mitteleuropas, Band IV (1989)] veröffentlichte zur Ökologie von L. sulphureus folgende Daten:
- An Rändern, Wegen, lichten Stellen in Laub- u. Mischwäldern, in Auen, an Bach und Flußufern, in Parks, an Dorfplätzen, Allee- und Straßenbäumen, in Gärten, oft über viele Jahre hinweg beständig, an lebenden, kränkelnden Bäumen teibend, weiterhin auch nach Absterben der Wirte, sowie an windgebrochenen oder gefällten Stämmen, Ästen bzw. Holz oder Stümpfen bis zu deren völligen Vermorschung.
- Die Art bevorzugt gut wasserführendes Holz und meidet boden- luft- trockene, sowie zugige Plätze und Landschaften.
Die Art bevorzugt Laubbäume (Eiche, Weide, Apfel-, Birn-, Pflaumenbaum, Robinie, Pappel u. a.); nach JAHN [(1979) Pilze die an Holz wachsen, Busse-Verlag] wächst der Pilz in den Alpen, sowie in der nördlichen Nadelwaldzone Osteuropas und Sibiriens häufig an Lärchen (Larix), weniger häufig an Fichte (Picea).
Als mit weitem Abstand häufigster Wirt wird Eiche (Quercus) angegeben. KRIEGLSTEINER (tel. 29.11.92) ergänzt diese Angabe:
- Nur alte Eichen werden infiziert, der überwiegende Anteil der Fundmeldungen stammt von Stümpfen. Betrachtet man nur die Fruchtkörperbildung an lebenden Bäumen, so wird Quercus durch Apfel-, Birnbaum, Weide u. a. (die bereits in mittlerem Alter infiziert werden) von der Spitzenposition verdrängt.
Die Art erzeugt eine nicht sehr intensive Braunfäule im Kernholz, anfangs als Wund- und. Schwächeparasit (Saproparasit) an lebenden, geschwächten Bäumen und lebt nach deren Absterben oder Fällen agressiv als Saprophyt am Stumpf und im Stamm weiter. Bei Funden an Stümpfen kann davon ausgegangen werden, daß sich der Pilz bereits im noch lebenden Baum etabliert hatte, da Schwächeparasiten totes Holz in der Regel nicht infizieren können.