Hallo Birgit,
So langsam wird´s ziemlich lang hier! Drum erstmal kurz, da ich 8 Stunden Feldarbeit für die Wissenschaft hinter mir hab ;-).
: Ein Glaube, wie meinetwegen das Christentum besitzt unanzweifelbare Gesetze,
: bei aller Fortentwicklung(?), bleibt der Glaube an Gott unangetastet,
: sonst wärs ja keine Religion. Genau dies ist der Unterschied zur
: Wissenschaft.
Dann ist aber immerhin der "Glaube" an den Mondeinfluß kein Glaube - oder?
Ok, es gibt dann so zwei Dinge - Wissenschaft als "wirkliche Wissenschaft" und solche wiesie sich oft in der Praxis darstellt.
Aber eines begrenzt die Wissenschaft eben schon ziemlich und das sind die menschlichen Sinne bzw.die menschliche Wahrnehmung. Geht ja auch nicht anders, und man versucht das ja nach Möglichkeit auszuschalten, aber ich "glaube" eben, daß auch schon durch solche Versuche selbst viel "Schwammigkeit" entsteht.
:......gehe ich nie davon aus,
: daß ich eine aufgestellte Hypothese wirklich felsenfest und für immer
: beweisen kann. Eine Aussage die ich treffen kann ist die, daß meine
: Hypothese oder Theorie dem Versuchsergebnis nicht widerspricht. Ich kann
: nicht an meine Theorie "glauben", weil ich sie nie endgültig als
: richtig beweisen kann. Eine Theorie kann nur als endgültig falsch bewiesen
: werden, wenn sie dem Experiment widerspricht, endgültig richtig geht
: nicht. So funktioniert Physik. .....
Das ist beim Glauben nicht unbedingt anders. Sie ist vielleicht durch einen Gott begrenzt, der als Prämisse unweigerlich am Anfang steht und bei der Wissenschaft ist dieser Anfang "beweglich" im Optimalfall,aber die beiden Anfänge liegen eben auch auf anderen Ebenen.
": Jede Wissenschaft/Glaube geht von bestimmten Voraussetzungen aus und andere
: Dinge werden eben ignoriert. Manches wird als wichtiger als anderes
: gewertet und so entstehen unterschiedliche "Wahrheiten". Die
: "Esoterik" hat zum Beispiel ein anderes Verständnis von Zeit als
: unsere vermessende Wissenschaft. "
: Mir ist dies alles zu schwammig und zu wenig konkret, hast du denn nicht mal
: ein paar konkrete Beispiele wo die Wissenschaft so etwas tut? Was das
: beispiel mit der Zeit in diesem Zusammenhang bedeutet verstehe ich auch
: nicht.
Es ging vielleicht wirklichmehr um die praktische Wissenschaft *rausred*.Man kann jedenfalls eine Frage nach dem Mond nicht einfach mit einer Statistik beantworten. ....und ebensowenig kann man eine Statistik für oder wider bestimmte Dinge liefern.
: Dazu habe ich ja oben schon etwas gesagt, es wird nur versucht sich der
: Wahrheit anzunähern. Manche Naturgesetze wie z.B. daß ein Apfel von oben
: nach unten in bestimmter Weise vom Baum auf den Boden fällt, werden sich
: höchstwahrschienlich nie ändern und das kommt der Wahrheit dann schon
: ziemlich nahe ;-).
: Mal konkret, ich kann mir mögliche wissenschaftliche Beweise eventuell bei
: Homöopathie oder bei sowas wie Wünschelrutengehen vorstellen. Die Existenz
: eines Gottes wird man aber sicherlich nie wissenschaftlich nachweisen
: können.
Ich kann mir keine wissenschaftlichen Beweise für Homöopathie oder Wünschelruten vorstellen.Sicher wird irgendeine Statistik Zusammenhänge sehen, aber "Beweise" sind das für mich nicht.
: wenn jetzt um beim Pilzbeispiel zu bleiben, die eine Glaubensrichtung
: vertritt, daß der Mond das Pilzwachstum verursacht und die andere, daß das
: Pilzwachstum meinetwegen durch periodische Schwankungen im Erdmagnetfeld
: verursacht werden, dann ist beides wahr? Und ne dritte, vierte, fünfte
: Glaubensrichtung auch noch?
Warumnicht? Glaubst du, daß nur ein was das Pilzwachstum beeinflußt? Wer sagt,daß nicht alles irgendwiezusammenhängt - vielleicht eben dort wo der Glaube sitzt und die Wissenschaft eben nicht mehr hinkommt. Die Wissenschaft beobachtet Einzelphänomene (wie den Apfel), kann aber eben auch nur Einzelaussagen treffen, meinetwegen noch Gesetze über bestimmte Einzelaussagen überordnen.
: Manche Menschen, die psychisch krank sind, haben Halluzinationen, für sie ist
: ihr Erleben in diesem Augenblick absolut real, es ist ihre eigene
: Wahrheit. Aber leider ist es eben nur ihre eigene ganz persönliche
: Wahrheit, natürlich darf ich sie Ihnen nicht absprechen, aber sie ist nur
: für sie selbst wahr, weil kein anderer sie wahrnehmen kann.
Im Grunde hat doch jeder seine eigene Wahrheit und sein eigenes persönliches Erleben - daß das teilbar ist, halte ich eher für eine Illusion. Natürlich gibt es Übereinstimmungen zwischen der sinnlich wahrnehmbaren Welt und wiesie wahrgenommen wird, aber ich denke daß es trotzdemnicht wirklich teilbar wird und jeder sieht und schmeckt eben doch etwas anderes.
: Doch sie tut dies in Bereichen wo sie sich in Dinge "einmischt",
: die auch von der Wissenschaft bearbeitet werden. Oder dort wo zu
: esoterischen Theorien wissenschaftliche Begründungen aus dem Ärmel
: geschüttelt werden. Zum Beispiel bei der Homöopathie oder auch bei der
: Bioresonanztherapie, da stellen sich mir als Physikerin die Haare auf. Ich
: möchte nicht bezweifeln, daß Homöopathie wirksam ist, immerhin wird sie ja
: auch bei Tieren erfolgreich angewandt. Warum muß es aber eine
: haarsträubende pseudowissenschaftliche Begründung dafür geben? Auch die
: Medizin hat mit reiner Empirie angefangen, der erste Mensch der
: feststellte, daß Weidenrinde fiebersenkend ist, hatte keine Ahnung welche
: biochemischen Prozesse da ablaufen. Mir reicht da durchaus die allerdings
: wieder statistisch abgesicherte Feststellung, daß eine bestimmte Therapie
: helfen kann, ich muß nicht unbedingt wissen warum.
Da bin ich absolut deiner Meinung und dasist auch nicht das, was ich persönlich mit "Esoterik" gemeint habe.
: Was sind das denn für Methoden? Auf irgendwelche Beobachtungen muß sich das
: ganze doch stützen? Oder warum sollte es sonst so sein?
hmm,ich sag mal,daß sind dann ganz persönliche Gefühlsbeobachtungen zumBeispiel oder irgendein inneres Wissen oder irgendwas.
: je nun, es wäre aber mal ganz nett zu erklären welche SIcht der DInge das
: denn unumgänglich macht? So - für mich ohne Begründung - ist es keineswegs
: nachvollziehbar und ein fantasievollerer Kopf als ich würde sich bestimmt
: ne schöne Theorie ausdenken warum es z.B. das Erdmagnetfeld sein könnte.
Natürlich ist es auch unumgänglich,daß es das Erdmagnetfeld ist.
: Mir ist heute noch was anderes dazu eingefallen warum mir das mit dem Mond
: nicht eingeht. Die Erklärung ist meines Erachtens nach viel zu einfach.
: Gerade biologische Systeme sind mit derart vielen Einflußfaktoren
: versehen, daß z.B. eine Vorhersage darüber wie in welcher Größe, Form und
: wann genau ein Pilz wächst einfach nicht möglich ist. Es ist deswegen
: nicht möglich, weil ich die ganzen Faktoren meßtechnisch nicht erfassen
: kann, kleinste Abweichungen können in solchen Systemen zu gravierenden
: Abweichungen führen - oder auch nicht ;-), es ist zu komplex und oft auch
: chaotisch, um es wirklich wissen zu können.
:-)))
Absolut deiner Meinung. Deswegen wird man eseben nicht wissen - weder wissenschaftlich noch sonstwie. Man kann es glauben oder nicht. Das Problemist oft,daß wenn die "Wissenschaft" insSpiel kommt mit irgendwelchen Statistiken das angebliche "Wissen" gegen "Glauben" steht.
Ich halte aber "Wissen" eher für ein "Inneres Wissen",was eben aus dem Glauben hervorgeht.....vielleicht einfach eineMenge Begriffsprobleme. Nicht umsonst sollteman bei solchen Themen erstmal eine Vokabelliste voran stellen *grins*.
: SOmit geht der
: übertriebene Wissenschaftsglaube manifestiert als Machbarkeitswahn doch
: ohnehin schon lange seinem Ende entgegen.
:-(....dieletzten Sendungen im DLF klangen da nochganz anders und die Versuche auf dem Universuchsfeld, wo ich jäten darf,halteich auch eher für unsinnvoll. Aber ich hab eben nicht so den Einblick. Leider braucht´s eben meist Jahrhunderte,bis die normale Welt die weniger vorausdenkenden Wissenschaftler einholt.
: Ich hatte ja schon gesagt, daß man wissenschaftliche Belege für beide Aspekte
: (Welle-Teilchen) je nach Versuchsanordnung finden kann.
....und für tausende Aspekte mehr.
: Ja nun wenns keine wissenschaftlichen Beweise gibt, dann fragt man sich doch
: unwillkürlich welche anderen Anhaltspunkte es dann geben kann? Ich wär
: wirklich neugierig was das sein könnte.
Da bleibt dann vielleicht Glaube oder sowas? Muß esdenn unbedingt rklärungen geben? Forscherei ist ja ganz lustig, wie eben auch Sternzeichendeuterei, aber letztendlich auch nichts anderes-sicher mit etwas mehr praktischer Bedeutung, aber eben auch begrenzt.
: Wenn ich das im Nachhinein so durchlese, habe ich den Eindruck, daß ich teils
: vielleicht etwas "abseitig" geantwortet habe. Könnte aber auch
: daran liegen, daß mir dein Text an manchen Stellen zu unkonkret war und
: ich mir manchmal nicht so ganz was drunter vorstellen konnte. Hoffentlich
: gehts dir mit meiner Antwort besser ;-).
Im Moment auch grad nicht wirklich, kann aber morgen anders sein ;-).
Ich hab mal vor einiger Zeit ein Gedichtchen zum Thema gemacht, als es in anderen Foren um so ein Thema ging; paßt vielleicht nicht ganz, aber tropsdem....;-):
Die Wissenschaft so schlau und wichtig,
stellte manchen Irrtum richtig
über Erden, die mal Scheibe,
und sie entdeckte auch den Leibe.
Forschung mit Geräten heut
mißt, was wohl noch nie ein Leut,
selbst sehen konnt mit Augenlicht,
gar viel geschah in der Geschicht.
Mit Elektronenmikroskopen,
und den allerstärksten Lupen,
mißt man, weil die besser taugen
als uns´re oft begrenzten Augen.
And´re Ding´ sind auserkoren,
besser zu sein als Menschenohren,
wieder etwas wurd gebaut,
besser zu spüren als die Haut.
Und, obwohl man streiten mag,
gibt´s auch was für den Geschmack.
Kälte, Wärme, Größe, Dichte,
die Kalorien des Leibgerichte,
Moleküle, Winkel, Kraft
der Säuregrad des Magensaft,
alles das, das ist zu messen
und man konnte schnell vergessen,
das vielleicht es möglich wär,
daß neben dem noch etwas mehr.
Zum Beispiel tief im Meere drinnen,
gibt es Tier´ mit and´ren Sinnen.
Was wäre wohl, wenn nicht das Sehen,
entschieden hätt´ das Fortbestehen,
wenn stattdessen mal die Nase,
wie beim Hunde oder Hase
diente uns´ren Geist zu reifen
und die Welt dann zu begreifen?
Was wäre jedoch, wenn Gefühl,
und nicht Berechnung, schlicht und kühl
zum Weltverständnis trüge bei
(daß sie´s schon tut sei einerlei)?
Was wäre, gäb es schon Maschinen,
die statt rechnen einfach wähnen
und so zu ihren Daten kämen,
die wir dann für die Wahrheit nähmen?
Die Wissenschaftserkenntnis´ all,
sind darum kein Wahrheitsgral,
sondern eine kleine Sicht,
mit dem bewaffnet Augenlicht.
Fehlbar sind´s wie Menschensinne.
Dadurch ist es kein Gewinne,
wenn jeder nun gezwungen werde,
danach zu handeln auf der Erde.
Der Übertrag in Unser Handeln,
von Weisheiten, die stets sich wandeln,
ist moralisch sehr bedenklich;
im Nachhinein oft unverständlich.
Viele Grüße,
Tanja