: Hallo Birgit
: so der Heuvorrat für dieses Jahr ist jetzt endlich unter Dach und Fach und
: ich hab auch mehr Zeit und Lust wieder hier zu antworten.
: Naja so wie du dich bei Nachfragen meinerseits rauswindest, woran du denn
: festmachst, daß der Mond einen Einfluß haben soll, würde ich das schon als
: Glauben definieren. Ich wollte ja die ganze Zeit aus dir rauskitzeln, daß
: du selbst die Beobachtung gemacht hast, daß eben bei Vollmond oder
: zumehmenden Mond die Pilze besser wachsen. Ohne jegliche Beobachtung ist
: es halt Glaube. Und meine eigene Erfahrung und Beobachtung spricht halt
: gegen diese These.
Hallo Birgit,
Ich habe auch keine entsprechenden Erfahrungen gemacht - glaube auch kaum, daß ich die machen würde, wenn ich´s versuchen wollte. Dennoch denke ich, daß man eben NICHT sagen kann,daß der Mond keinen Einfluß hat. Ich bin sogar überzeugt, daß er einen Einfluß hat, aber ebenso, daß sich das wohl nicht deutlich sichtbar auswirkt. (Einfluß haben eben genuig andere Dinge auch.)
Das hatte ich aber auch nie anders geschrieben.
(Ich hab deinen Physik-Teil einfach mal rausgelassen,weil du da sicher recht hast.)
: Das hatte ich ja schon angesprochen, an irgendetwas muß ich ja meine Theorie
: festmachen und wenn es nicht Beobachtungen sind, dann wirds echt
: schwierig.
Da ist vielleicht der Punkt. Ich denke, daß es weit mehr als meßbare Beobachtungen gibt. Zum Beispiel eben nicht meßbare Beobachtungen ;-). Ich denke, daß mensch weit mehr beobachten kann, als es meßbar oder statistisch festhaltbar ist.
: Ich mein das eher so wie bei der Weidenrinde und der fiebersenkenden Wirkung.
: Inzwischen weiß man sicher was Acetylsalicylsäure im Körper anstellt. Was
: spricht dagegen, daß man in der Zukunft irgendwann auch die Wirkungsweise
: von Hmöopathie versteht?
Ich hab mich vor einiger Zeit etwas mit Homöopathie beschäftigt und hab da vielleicht meine eigene Vorstellung über die Wirkung - daß essie gibt,halte ich für mich persönlich für unbestreitbar. Die Erklärung, die ich jedoch habe, wäre eben nicht wissenschaftlich meßbar - vielleicht wäre die Zufriedenheit der Nutzer meßbar, aber das ist ja auch irgendwiesubjektiv. Die Homöopathie selbst wirkt meiner Meinung nach nicht, sondern gibt nur einen kleinen Anstoß - ähnlich dem Schmetterling, der einen Sturm auslöst. (Hab sowas mal gehört und weiß nicht, ob´s stimmt.)
Die Homöopathie gibt nur eine Richtung vor, ähnlich wie eben auch jeder Glaube. Das tut die Wissenschaft nicht, da sie nur beobachtet und erklärt, wolang etwas läuft.
: Ich hab Wünschelrutengehen selber mal probiert
: und es hat funktioniert, allerdings bei ner Wasserleitung, bei der ich
: wußte wo sie verläuft, nicht ganz so der schlüssige Versuch. Ich würds
: gerne nochmal ausprobieren auf nem Grundstück wo ich nicht weiß, wo die
: Wasserleitungen verlaufen. Ich hab überhaupt keine Probleme damit, daß es
: momentan keine wissenschaftlichen Erklärungen für bestimmte Phänomene
: vorhanden sind, zu behaupten, daß es diese Erklärungen nie geben wird
: halte ich ehrlich gesagt für ein bißchen kurzsichtig.
Das ist meine Auffassung und meinetwegen kurzsichtig.
Aber ebenso kurzsichtig wäre es, nur das beweisbare als Wahrheit zu sehen - eben weil es stets nur einen momentanen Wissensstand anzeigt. Daran hatte ich mich bei Gerds Beiträgen etwasgestört.
: Ich habs ja oben schon gesagt es muß nicht unbedingt Erklärungen geben. Aber
: sich jetzt hinzustellen und zu sagen, daß wir mit unserer so tollen
: Wissenschaft und mit unseren ach so hochentwickelten Messinstrumenten
: keine Erklärung finden können, liege daran, daß es keine Erklärung gäbe,
: klingt für mich ein bißchen nach arroganter Selbstüberschätzung unseres
: bisherigen Erkenntnisstandes. Meiner Meinung nach können wir noch immer
: sehr viel lernen mit weiterentwickelten wissenschaftlichen Methoden.
: Natürlich das alles bitte unter realistischer Einschätzung der Risiken und
: verantwortungsvoll.
Das ist vielleicht auch mein Sichtpunkt. Natürlich wird esimmer wieder irgendwelche Erklärungen geben,die spannend sind.
Mirgeht esnur darum, daß wirklich ursächliche Erklärungen eben auch bisher nicht wirklich gefunden wurden. Ich überschätze den derzeitigen Wissensstand sicher nicht, da ich ihm nicht viel wirkliche Antworten entnehmen kann.
: Du hattest in einem anderen Beitrag geschrieben, daß jetzt sogar Gefühle als
: biochemische Vorgänge dargestellt werden können und empfindest das
: offensichtlich als negativ. Ich find das eher faszinierend und habe damit
: wenig Probleme. Es zeigt doch wissenschaftlich, was man schon längst
: vermutet hat, daß die Psyche den Körper ganz handfest beeinflußt, wenn man
: so will ein bißchen der Sieg des Geistes über die Materie ;-). Daß Gefühle
: durch Drogen z.B. künstlich "erzeugt" werden können, wissen und
: nutzen doch die meisten von uns ;-).
Ich finde dasnicht negativ oder so, sondern irgendwie verschleiernd. Klar kann man alles fein darstellen und erklären und so weiter. So hat man nun seine Vorstellung, wie das alles abläuft, sein Modell im Kopf. Und dadurch wird man meiner Meinung nach etwas ärmer, weil man anfängt, in diesem Modell zu denken, was aber eben nur ein Modell ist undnicht die Wirklichkeit.
In einem wissenschaftlichen Modell von der Wirklichkeit ist eben ersteinmal wenig Platz für einen Mondeinfluß, deswegen ist er eben (für viele) einfach nicht da. Durch die vielen konkreten logischen Modellvorstellungen geht, meiner Meinung nach, auch eine ganze Menge verloren. Es ist schwer, das leben dann noch unvoreingenommen zu beobachten und zu erspüren, wenn man doch schon weiß, wie es schön plakativ aufgemalt im Modell aussieht.
Das Problem ist hier für mich der Übergang in die "Alltagswirklichkeit" der Menschen.
Viele Grüße,
Tanja