Hallo Pilzfreunde!
Exkursion ist wohl übertrieben, es war eher ein Rundgang durchs und ums Dörfchen, weil angeblich die Champignons planen, die Weltherrschaft zu übernehmen. Hm, die Schwemme hat mich nicht erreicht (so wie 2000 und 2001), aber es gibt sie doch. Es ist aber wohl eine bundesweite Gesetzmäßigkeit, daß Hexenringe stets in Nachbars Garten erscheinen! Davon mal abgesehen, entdeckte ich lediglich eine überständige Gruppe Ackerlinge (wahrscheinlich Halbkuglige) und dann noch jene, bei denen ich für Hilfe dankbar wäre:
1. 6 Expl. eines Mini-Wiesenpilzchens, bei dem ich auf das Dung-Samthäubchen (Conocybe rickenii) tippte, weil es auch so aussieht. Lamellen zunächst blaßbraun, später schön feurig rotbraun.
Frisch und feucht:

Ein wenig später:

Dummerweise gibt es neben Cheilozystiden auch Caulozystiden gleichen Typs "Halmastein", wobei letztere ein wenig größer sind. Ich habe leider keinen Conocybe-Schlüssel am Bund...
2. Ein einsames Pilzchen, welches aus einem Wühlmausloch herauswuchs. Der Stiel ist recht elastisch, glänzend hyalinweiß und ca. 10 cm überirdisch, ca. 6 cm "wurzelnd". Leicht weiß beflockt. Die Lamellen sind aber nicht weiß wie beim Faden-Helmling, sondern graubraun mit hellerer Schneide (flaschenförmige Zystiden) und durch (länglich-ovale) Sporen braunpustelig. Der Hut blaßt hellbraun aus und hat einen m.o.w. deutlichen Buckel (jedenfalls bei diesem Exemplar).

Nicht gerade epochale Funde, aber in meinem pilzmäßig Schwarzem Loch freue ich mich über jede neu gefundene Art. Die 60 km für einen Waldbesuch gönne ich mir aber trotzdem, und zwar gleich morgen.
Beste Grüße! pm.