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: 1) Wie sicher ersichtlich, führe ich die Helmlinge in alphabetischer
: Reihenfolge auf. Da ich in den letzten Tagen noch zusätzliche
: Helmlingsarten nachweisen konnte, werden diese am letzten Beitrag
: angehängt.
: 2) Die Arten
: Ein nicht ganz so häufiger Helmling ist der Farnhelmling (Mycena pterigena).
: Zudem zählt diese Art zu den kleinen Helmlingsarten, die ohnehin leicht zu
: übersehen sind. Und wer sucht schon in Farnbeständen nach Helmlingen,
: geschweige denn nach Becherlingen? Das können nicht nur die Experten,
: sondern auch Pilzinteressierte, die nicht ganz soviel Wissen über die
: Pilzflora haben und trotzdem immer etwas Neues entdecken wollen. Dazu
: eignet sich der Farnhelmling am Besten. In seinen Merkmalen (Hut
: Farnhelmling (makro, ca. 6 - fach) - LAMELLENSCHNEIDEN
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: Der Rettich-Helmling (Mycena pura) ist wahrscheinlich einer der bekanntesten
: Helmlinge, ist er doch sogar in den kleinsten Pilzbüchern aufzufinden.
: Hierbei handelt es sich um einen giftigen Helmling, der aber relativ
: geringe Mengen an Muscarin, einem Nervengift, enthält und somit nicht
: tödlich wirken kann. Der Hut des eher mittelgroßen Helmlings wird bis 40
: (50) mm breit und ist im feuchten Zustand schön violett bis braunviolett
: gefärbt. Da der Hut hygrophan ist, blasst er im trocknen Zustand in ein
: helles lilabraun aus. Der Rand ist deutlich gerieft und meist heller. Die
: Lamellen sind schmal bis gerade angewachsen und hellviolett bis weißlich.
: Der zylindrische bis etwas keulige Stiel wird kaum mehr als 50 mm lang und
: ist auf ganzer Länge fast einheitlich violett gefärbt (gegen die Basis oft
: hellviolett bis weiß). Auffallend ist der namensgebende Geruch
: (rettichartig), der an frischen Fruchtkörpern eindeutig zu erkennen ist.
: Rettichhelmling - MYCENA PURA
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: Ich erinnere mich, die folgende Art mit Mycena vulgaris (deutscher Name fällt
: mir jetzt nicht ein, wird im folgenden Beitrag aber geklärt) verwechselt
: zu haben: der Schleimstiel-Helmling (Mycena rorida). Eigentlich ist diese
: Art unverwechselbar, aber ich war halt unerfahren, wie es immer so ist,
: wenn man anfängt, sich mit einer Gattung (Mycena) auseinanderzusetzen. Der
: Hut des kleinen Helmlings wird kaum mehr als 20 mm breit und ist
: blassbräunlich bis fast weißlich gefärbt, vor allem gegen den Rand (im
: Vergleich zur eher dunklen Mitte). Der Rand ist auffallend nach unten
: gebogen, gekerbt und durchscheinend bis fast zur Mitte gerieft. Die
: Lamellen sind weiß und laufen etwas am Stiel herab. Der zylindrische Stiel
: gibt das wichtigste Merkmal preis: Er ist von einer recht dicken
: Schleimschicht überzogen, die sich sogar ohne Lupe deutlich vom hellgrauen
: Stiel abhebt (siehe Foto), da die Schicht selbst hyalin ist. Die Art ist
: meines Wissens an den typischen Standorten (Brennnessel- und
: Brombeerbestände) recht schnell aufzufinden. Sie erscheint ab Juli, ist
: meist aber erst ab September zu finden.
: Schleimstiel-Helmling - MYCENA RORIDA
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: 3) Worterläuterungen
: pterigena = von Pteridium aquilinum (Adlerfarn), einer bis zu 2 m hoch
: werdenden Farnart. Mit "pteriGENA" wird die Vorliebe für dieses
: Substrat hervorgehoben. Der Farnhelmling kann aber auch an Wurmfarn
: (Dryopteris filix-mas) gefunden werden).
: Lamellenschneiden = Schneide einer Lamelle, also praktisch die Kante,
: vergleichbar mit einer Messerschneide. Auf der Schneide befinden sich bei
: vielen Lamellenpilzen mikroskopisch wichtige Elemente (Cheilozystiden).
: Besonders bei den Helmlingen kann sie eine andere (meist dunklere) Farbe
: aufweisen als die Fläche.
: 4) Schluss
: Bis zu einer weiteren Folge...
: Beste Grüße,
: Kazuya
Hallo Kazuya,
immer wieder ein Vergnügen Deine Abhandlungen zu verfolgen.
Herzliche Grüße Hellmut