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Hi Manfred,
der 'normale' Mensch macht im Wald so einen Höllen Lärm, dass er schon auf hunderte von Metern von Wildtieren wahrgenommen wird.
Diese sind bekanntlich nicht sonderlich an Begegnungen mit dem Menschen interessiert und ziehen es vor auszuweichen.
Du wirst bestätigen, dass nahe Begegnungen mit Wildtieren praktisch nicht vorkommen. Ich bin, als Sohn eines Jägers, im Wald durchaus leise und auch auf der Suche nach Wildtieren. In vielen Waldspaziergängen, auch durchs Dickicht, habe ich bisher aber nur 2 mal Wildsäue und einiges Rotwild aus sicherer Entfernung gesehen. Die Wildsäue waren immer flüchtig, also von anderen bereits aufgeschreckt. In der Hektik rennen sie dann einfach los und vieleicht auch mal in deine Richtung. In diesem Fall musst du dich nur durch Schreien und durch Bewegungen bemerkbar machen und sie werden abdrehen. Im übrigen sind die Säue nachtaktiv und schlafen für gewöhnlich in unzugänglichen Schonungen. Wenn du tagsüber eine siehst ist sie immer auf der Flucht, hat also bereits andere Sorgen.
Die dichteste Begegnung hatte ich mal mit einer Hirschkuh auf ca. 10 Meter. Die stand von mir abgewendet in einer Baumreihe und muß etwas an den Ohren gehabt haben. Ich habe sie mir einen Weile angesehen und dann mit 'Hey du' angesprochen. Sie war so perplex, dass ich so dicht hinter ihr stand, dass es einen Moment dauerte, bis sie die Situation erfasste und dann im Galopp flüchtete.
Fuchs, Dachs, Waschbären, Luchs und Wildkatzen sind ebenfalls alle nachtaktiv und letzere auch sehr selten. Die sieht man praktisch nie zur Tagzeit.
Wenn du trotzdem einmal Wildtiere in freier Wildbahn sehen möchtest, mußt du stundenlang, bewegungslos auf einem Hochsitz sitzen und hoffen, dass sie dich nicht riechen. Besonders in hellen Vollmondnächten ist das dann allerdings ein Genuß, wenn z.B. eine Rotte von 20-30 Sauen wie einen Rockerbande über ein Maisfeld herfallen.
Gruß Jack.X
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