Moin zusammen,

legen wir gleich los.

1.) Schmierröhrlingsfrage.
Ich habe gestern in Laubmischwald(weit und breit kein Nadelbaum) unter Eiche auf Kalk 2 Exemplare eines Schmierröhrlings gefunden. In Nachbarschaft standen Stachelschuppiger Wulstling, A. Solitaria und Gelber Knolli, A. Citrina. Fuer mich sieht es nach dem Aprikosenfarbenen Filzröhrling aus. Leider waren beide Exemplare nicht mehr taufrisch.
Hut 5 und 8 cm, aprikosenfarben(genau wie auf den Bildern), darunter creme-weisslich. Röhren ocker-gelblich, nicht verfaerbend, minimal herablaufend. Stiel war zerfressen, dazu keine Aussage, Fleisch geblich, nicht verfaerbend.
Koennte das hinkommen mit A. Armeniacus? Gibt es andere Filzröhrlinge, die diese fabrizieren und an solchen Standorten vorkommen?

2.) Champignon(?)-Frage
Gestern gefunden bei sehr jungen Kiefern auf grasigem Sandboden auf Kalk als Massenpilz (>100 Exemplare). Koennte ein Champignon sein. In Nachbarschaft wuchsen Butterpilz und Körnchenröhrling (dieser ebenso als Massenpilz >100 St.)
Hut bis 7 cm, weiss-braeunlich bis helles mittelbrau, glatt, nicht verfaerbend bei Verletzung.
Lamellen: Farbe wie Hut mit einem Rosagraustich
Stiel: 2,5-4cm lang, bis 1,5cm dick, kein Ring, oben cremefarben udn geschuppt, unterhalb braeunlich, Basis bei größeren Exemplaren verdickt, fast knollig
Fleisch: Weiss, nicht verfaerbend
Geruch: Nach Anis
Was koennte das sein?

3.) Was ganz andres.
Mir kommt es dieses Jahr so vor, als seien so viele Pilzsammler unterwegs wie noch nie. Geht euch das aehnlich? Ok, man kann sagen, wer am Feiertag oder Wochenende auf Pirsch geht, ist selber schuld. Aber das war ja in den letzten Jahren nicht anders. Im Th. Holzland stand (an den letzten beiden Wochenenden) ab vormittag in quasi jeder Waldwegeinfahrt mindestens 1 Auto. Meist waren es aber mehr. Wir haben sogar Sammlergruppen gesehen, die haben den Wald abgesucht wie die Polizei ein Gelaende. Also 10 Reihe bilden und dann alle gradeaus. Und wer nach 11 Uhr kommt hat sowieso verloren, da kann man nur noch "stoppeln".
Und auch wenn man morgens als erster im Wald ist, findet man derzeit oft nur dass, was ueber Nacht nachgewachsen ist. Ok, uns reichen junge, frische Exemplare, aber es ist doch erstaunlich, wie gut "abgeerntet" wird. (Mein Beileid an die, die am Samstag nach mir in meinem Lieblingswald waren).
Liegt evtl. aber auch daran, dass das Th. Holzland recht klein ist, im Th. Wald war die Sammlerdichte doch deutlich kleiner.

In dem Zusammenhang wurde neulich an mich auch die Theorie herangetragen, im Osten waeren deutlich mehr Pilzsammler als in den alten Laendern unterwegs. Kann das wer bestaetigen?

Ansonsten holen Th. Holzland und Th. Wald derzeit pilzmaessig zum Rest gut auf, die meisten gaengigen Speisepilze sind zu finden. Die Steinpilze sind alle schoen knackig :) Nur an den Suedhaengen warten wir noch...