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Moin Harry,
Stockschwämmchen gehören zu den wenigen Pilzen, die ich auch nach mehrmaligen Einfrieren und Auftauen esse. Sie wachsen, frieren ein, tauen auf und wachsen weiter. Der gesamte Stoffwechsel von Stockschwämmchen (und auch von Judasohren) ist an diesen Zyklus angepasst. Der Haupttrick dieser Arten: Sie ziehen das Wasser aus den Zellen der FK (und wohl auch der oberflächennahen Mycelzellen), erhöhen so die Zuckerkonzentration in den Zellen und verhindern so, dass Zellwände und Organellen platzen, auch wenn sie durchfrieren. Bei Judasohren kann man diesen Trick noch viel augenfälliger beobachten: Die Pilze werden bei großer Kälte ganz dünn und sind, wenn man sie – gefroren wie sie sind – so spröde wie altes Papier, eben, weil sie praktisch dehydriert sind
Der Nachteil: Stockschwämmchen sollte man nie roh einfrieren, da die Wachstumsprozesse auch bei den Minustemps in der TK weitergehen. Zwar nicht so schnell wie bei anderen Pilzarten, aber immer noch schneller als einem lieb sein kann.
Grüsslis
Thomas
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