|
Moin Volker,
ich denke mal, dass die Zärtlinge nicht nur auf den Faeces von Wildschweinen, sondern auch auf den Hinterlassenschaften von freilaufenden Hausschweinen fruchten können.
Zur Übertragung kommen 2 Wege in Betracht:
„Exogen“, d. h. wo Wildschweine sind, sind Zärtlinge und damit deren Sporen in der Luft. Da Wildschweine einen geregelten Stuhlgang haben, sind die Chancen für den Pilz, ein geeignetes Substrat zu finden, hoch.
„Endogen“ d. h. mit ihrer Nahrung nehmen die Schweine Sporen auf, die die Darmpassage mitmachen (müssen) und dadurch evtl. erst keimfähig werden. Wenn sie dann wieder ans Tageslicht kommen, liegen sie schon bequemerweise in ihrem entsprechenden Substrat und haben so einen Startvorteil, der es ihnen erlaubt, schneller als jeder andere Pilz das Substrat zu besiedeln.
Da aber Schweine und Menschen ein sehr ähnlich gestaltetes Verdauungssystem haben (auch was die enzymatische Ausstattung angeht) wäre einmal zu überprüfen, ob dieser Pilz nur und ausschließlich auf Schweinesch… gedeiht oder auch auf menschlichen Hinterlassenschaften.
Auf dem Kot von Wiederkäuern wie Hirschen oder Rehen kann der Pilz evtl. nicht gedeihen, weil diese Tiere die Nahrung in ihrem Pansen sehr effektiv aufschließen, sie zudem eine andere enzymatische Ausstattung in den Verdauungsorganen haben.
Grüsslis
Thomas
|