Hallo,
ich kenne den Pilz aus dem Schönbuch, allerdings bisher die einzige Fundstelle in Baden-Württemberg. In Thüringen hat ihn Huperzia schon letztes Jahr gefunden. Dieses jahr habe ich ihn auf der BFA-Tagung in Güntersberge gefunden (Erstfund für Sachsen-Anhalt), dort allerdings auf Hirsch-Kot. Zwei Wochen später haben wir ihn in der Slowakei gehabt und in Zadelsdorf (östl. Thüringer Wald) bei der ThAM-Tagung war er ebenfalls gefunden worden.
Die Art ist sicherlich nicht selten, wird aber kaum einmal mitgenommen und sicherlich meist als Tintling angesehen ohne nähers bestimmt zu werden.
Beste Grüße,
Andreas
: Moin Volker,
: ich denke mal, dass die Zärtlinge nicht nur auf den Faeces von Wildschweinen,
: sondern auch auf den Hinterlassenschaften von freilaufenden Hausschweinen
: fruchten können.
: Zur Übertragung kommen 2 Wege in Betracht: „Exogen“, d. h. wo Wildschweine
: sind, sind Zärtlinge und damit deren Sporen in der Luft. Da Wildschweine
: einen geregelten Stuhlgang haben, sind die Chancen für den Pilz, ein
: geeignetes Substrat zu finden, hoch.
: „Endogen“ d. h. mit ihrer Nahrung nehmen die Schweine Sporen auf, die die
: Darmpassage mitmachen (müssen) und dadurch evtl. erst keimfähig werden.
: Wenn sie dann wieder ans Tageslicht kommen, liegen sie schon bequemerweise
: in ihrem entsprechenden Substrat und haben so einen Startvorteil, der es
: ihnen erlaubt, schneller als jeder andere Pilz das Substrat zu besiedeln.
: Da aber Schweine und Menschen ein sehr ähnlich gestaltetes Verdauungssystem
: haben (auch was die enzymatische Ausstattung angeht) wäre einmal zu
: überprüfen, ob dieser Pilz nur und ausschließlich auf Schweinesch… gedeiht
: oder auch auf menschlichen Hinterlassenschaften.
: Auf dem Kot von Wiederkäuern wie Hirschen oder Rehen kann der Pilz evtl.
: nicht gedeihen, weil diese Tiere die Nahrung in ihrem Pansen sehr effektiv
: aufschließen, sie zudem eine andere enzymatische Ausstattung in den
: Verdauungsorganen haben.
: Grüsslis
: Thomas