Hi Christoph,
: Deine Ablehnung der Douglasie ist unlogisch.
: Vielleicht warten wir auch mal zweitausend und nicht dreihundert Jahre ab
: und es stellen sich bei Douglasie Mykorrhizapartner ein. Die Edelkastanie
: ist auch nicht wie viele andere Arten nach der letzten Eiszeit wieder
: eingewandert, sondern wie Du richtig sagst durch die Römer angesiedelt
: worden. Also stellt sie genauso wie die Douglasie eine Verfälschung der
: mitteleuropäischen Flora dar. Was man nun schön findet ist Geschmacksache,
: meiner Meinung nach hat aber die Douglasie als forstwirtschaftlich
: eingebrachte Baumart dieselbe Berechtigung wie die Edelkastanie.
Da bin ich etwas anderer Meinung. Die Douglasie stammt aus einer ganz
anderen Klimazone (Westküstenklima Nordamerikas mit trocken-warmen
Sommern und feucht-milden Wintern), die bei uns keine Entsprechung
hat. Die Edelkastanie gedeiht in den Bergländern Südeuropas, die wenigstens
ein ähnliches Klima wie im Südwesten Mitteleuropas aufweisen. Deswegen
finden sich hier auch stabile Bestände mit Selbstverjüngung. Könnte gut sein,
dass sie so oder so eingewandert wäre, Römer hin oder her. Auch die anderen
einheimischen Bäume sind nach der Eiszeit erst nach und nach wieder zurückgekehrt
und die Rotbuche ist heute in Skandinavien noch auf dem Weg nach Norden.
Ich glaube hingegen kaum, dass sich ein Douglasienforst, sich selbst überlassen,
lange halten würde. Das selbe gilt ja bekanntlich auch für die vom Menschen
geförderte Fichte im Flach- und Hügelland.
Georg