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Hallo Pilzfreunde,
nur eine kleine Episode am Rande...
Ich habe mir eine Ausgabe der Österreich. Zeitschrift f. Pilzkunde kommen lassen, was ja auch ohne weiteres möglich ist. Und nun?
Nachdem ich endlich die dafür fälligen 16 Euro beisammen hatte, wollte ich die natürlich auch nach Wien tranferieren um die dortige Wirtschaft anzukurbeln. Am logischsten erschien mir, das genannte Postscheckkonto zu nutzen. Ergo auf zur Post.
Ich habe mich also fröhlich in die Warteschlange eingereiht und fühlte mich dort arg wunderlich bestaunt, weil ich als einziger kein Päckchen aufgeben wollte. Endlich am Zuge, erklärte ich der Tresenherrscherin mein Ansinnen. Mit einer Stirn wie ein Rollo konsultuierte sie zunächst den Computer, dann eine Kollegin, dann per Handy ein höheres Wesen, und verschwand vielminütig backstage. Dabei habe ich doch gar nicht verlangt, eine Kiste verderbliche Dorschleber express nach Chickamauga zu senden. Wieder vor Ort, erklärte die Schalterdame, daß mein Wunsch unerfüllbar bleibt wie der Weltfrieden, die Tilgung der mexikanischen Staatsschulden oder die Erfindung leicht programmierbarer Videorekorder. Transaktionen auf ein österreichisches Postscheckkonto gehören nun mal nicht zu Leistungsumfang. Basta.
Ich schlug nun die Alternative vor: Postanweisung. Abfolge siehe oben. Ergebnis: Klar, machen wir doch gerne! Kostet 15 (!) Euro zusätzlich. Weil die Akustik im Schalterraum schlecht war, glaubte ich zuvorderst an einen hörtechnischen Fehler. Doch nein, es stimmte. Hat nun Österreich eine Landgrenze zur Bundesrepublik, den Euro ebenfalls eingeführt (macht man das nicht auch mit Zäpfchen?), und gibt es nicht mal ein Sprachproblem? Oder existieren zwei Österreiche? Ein schwer auffindbares, mit Glasperlenwährung und Stammesdialekt. Dafür sind 15 Euro sicher angemessen...
Nein, auch für die Nachbarn muß man die berappen. Trotz meines Hinweises, daß Sachsen und Österreich in der Schlacht von Königgrätz verbündet waren, gab es keinen Nachlaß.
Ich habe dann kapituliert. Die Warteschlange hinter mir machte einhellig Gesichter wie Christopher Judge. Sorry.
Die dritte vorgeschlagene Möglichkeit wird hoffentlich funktionieren: Tast- und lichtsicher bar im Brief schicken. Wie archaisch. Kostet aber nur 1,60.
Wenn ich wieder mal eine Ausgabe der ÖZP brauche, fahre ich selber nach Wien, gönne mir ein Paar gleichnamige Würstchen, besuche sämtliche Sehenswürdigkeiten und nehme einen Walzerkurs. Ist vielleicht günstiger und spart Zeit.
Beste Grüße! pm.
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