Hallo Kazuya,
zunächst ein Kompliment an dich, für deine regelmäßigen, kurzweiligen und interessanten Berichte. Mit dem vorgestelten C. domesticus habe ich aber ein paar Probleme und bin mir nicht sicher, ob es sich bei deiner Abb. wirklich um diese Art handelt. Verdächtig scheinen mir die Lamellen, das ausschließlich weißliche Velum sowie das Basalscheibchen. Auch dein Hinweis, dass die Lamellen nicht (kaum) zerfließen, kann ich nach meiner Erfahrung nicht bestätigen. Wenn natürlich die Mikromerkmale stimmen sollten (vergleiche mal mit: http://www.tham-thueringen.de/ unter Pilzkunde / „Coprinus ellisii und Abgrenzung zu C. domesticus“ oder mit: http://www.homepages.hetnet.nl/~idakees/), wären einige deiner Hinweise neue Erkenntnisse für mich.
Eine makroskopische Bestimmung ist mir in der Domesticusgruppe leider noch nie gelungen, dagegen ist sie meiner Meinung nach, mikroskopisch recht einfach und relativ sicher möglich.
Zu. C. micaceus möchte ich ergänzend noch auf die Stielbereifung hinweisen, die sich vor allem an jungen Frk. meist gut mit Lupe zu erkennen gibt. Ein wichtiges Merkmal zur Abgrenzung nahe stehender Sippen!
Auch von mir an alle einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Gruß Andreas
: Hallihallo,
: hier nun ein dritter Teil aus der „Serie“ TINTLINGE (Coprinus), indem die
: Arten Coprinus domesticus, Coprinus lagopus, Coprinus latisporus und
: Coprinus micaceus abgebildet und beschrieben werden. In der letzten Folge,
: die an Silvester erscheinen wird, werden noch 4 weitere Tintlinge
: vorgestellt. Danach ist ein Beitrag über „MUSCHELINGE – Pilze ohne Stiel“
: geplant.
: 1) Die Arten
: Ein etwas weniger bekannter Tintling ist der Haus-Tintling (Coprinus
: domesticus). Die Fruchtkörper werden mit einer Hutbreite von über 50 mm
: schon recht groß, vor allem wenn man die Art mit oft sehr kleinen
: Verwandten vergleicht. Der Hut ist anfangs fast walzenförmig bis
: zylindrisch, breitet sich dann aber rasch breitkegelig bis glockig aus und
: ist im Alter meist flach ausgebreitet. Die Oberfläche ist radialfurchig
: bis –rillig und mit weißglimmerigen Körnchen bedeckt, die im Alter
: verschwinden können. Dort, wo sich die Radialfurchung befindet, ist der
: Hut mausgrau bis graubraun, während die glatte „Kappe“ im Zentrum hasel-
: bis orangebräunlich ist. Die Lamellen sind anfangs weißlich bis
: grauweißlich, färben sich aber mit zunehmendem Alter grau bis schwarzgrau.
: Sie sind fast frei bis schmal angeheftet und zerfließen nicht oder nur an
: der Randpartie, wobei diese oftmals einreißt. Der Stiel ist zylindrisch
: und basal mit einer kleinen Knolle versehen. Oberflächlich ist er
: weitgehend weiß bis weißlich, nur gegen die Basis bisweilen auch
: cremeockerlich und fein weißlich überfasert. Die Basis zeigt auffällige
: Merkmale: Zum einen ist sie oft stark abgesetzt und sogar mit einer
: umlaufenden Kante versehen und zum anderen findet man dort häufig einen
: rostbraunen Myzelfilz, den man auch Ozonium nennt. Dieser Myzelfilz
: durchwuchert bisweilen ganze Partien des Substrates und ist auch bei
: anderen Tintlingen nicht ungewöhnlich (z.B. Coprinus radiatus). Der
: Haus-Tintling kann zwar auch an verfaultem, feuchtliegendem Holz innerhalb
: oder um Wohnungen herum vorkommen, doch bevorzugt er grundsätzlich
: abgestorbene, entrindete und meist größere Strünke oder teils vergrabene
: Stämme. Er scheint nicht selten zu sein, doch bestehen Verwechslungen mit
: vielen anderen Tintlingen, vor allem mit C. xanthotrix, der sich durch
: kleinere Fruchtkörper und vor allem durch sein Vorkommen vorwiegend auf
: kleineren Ästchen unterscheidet. Nach Beachtung der Merkmale, vor allem
: der oft deutlich abgesetzten Knolle dürfte der Haus-Tintling eher leicht
: bestimmbar sein.
: Haus-Tintling – COPRINUS DOMESTICUS (Bolt.: Fr.) Gray
:
: Sehr viel bekannter und ebenso häufig ist der Glimmertintling (Coprinus
: micaceus). Sein Hut erreicht kaum mehr als 30 mm Breite und etwa 25 mm
: Höhe, er ist zunächst kegelig bis glockig und später breitglockig bis
: ausgebreitet. Die Oberfläche ist vor allem jung fein glimmerig-körnig,
: wodurch die Art ihren Namen erhalten hat. Sie ist außerdem deutlich
: radialriefig bis streifig und zentral orangebräunlich, während alles
: drumherum anfangs hellbräunlich, später jedoch vom Rand her zunehmend
: graubraun gefärbt ist. Die Lamellen sind anfänglich cremefarben, dann vom
: Rand her schwarz und letztlich im ganzen schwarz gefärbt. Sie sind fast
: frei bis schmal angeheftet. Der zylindrische Stiel ist anfangs auf
: bräunlichem Grund feinfaserig bis körnig, später kahl. Die Basis ist
: leicht verdickt und etwas weißfilzig. Den Glimmertintling findet man
: häufig an Stämmen geschwächter oder abgestorbener Laubbäume, gerne an Erle
: (Alnus), daher in Erlenbrüchen recht gut verbreitet, aber auch an Buche
: (Fagus) oder Eiche (Quercus), auch an vergrabenem Holz, an Wurzeln usw.
: Die Erscheinungszeit reicht vom April bis in den November hinein.
: Glimmertintling – COPRINUS MICACEUS (Bull.: Fr.) Fr.
:
: mit besten Grüßen,
: Kazuya