hallo,

in der Tat, da hab ich auch schon drüber nachgedacht, und man muss sagen, die Frage ist nicht unberechtigt. Es gibt so vielleicht ein Dutzend Tintlinge, die überhaupt nicht zerfließen. Man nehme sich ein Beispiel an Coprinus disseminatus, dem Gesäten Tinling: Ist der überhaupt von Psathyrella pygmaea, dem Zwergzärtling, zu unterscheiden (makroskopisch)?. Wohl kaum, eigentlich müsste das ja einfach sein, wenn alle Tintlinge zerfließen würden, da dies keine Psathyrella machen würde. Da der Gesäte Tintling aber eben NICHT zerfließt, entsteht dieses Problem mit den Verwechslungen zur "Nachbargattung" Psathyrella. Die Gattung Coprinus ist ziemlich brüchig geworden und befindet sich auf dem Weg zur Teilung, d.h. die eigentliche Gattung Coprinus wird nur noch für 3 Arten reserviert sein, der rest kommt in die neuen Gattungen Pselliophora, Parasola und wie die alle heißen. Das bedeutet, das der Schopftintling später irgendwann mal bei den Champignons wiederzufinden ist, meines Erachtes berechtigt, da der Pilz einen für die Gattung völlig untypischen Ring aufweist.

Warum manche "Tintlinge" nicht zerfließen und sich trotzdem Tintlinge nennen dürfen, weiß ich auch nicht so recht. Es ist aber so, dass die übrigen Merkmale nur in die Gattung Coprinus, manchmal aber auch sogar in die Gattung Psathyrella passen würden. Beiden Gattungen gemeinsam sind die typisch dünnfleischigen Fruchtkörper.