Hallo, habe eben erst eure Beiträge gelesen.
Andreas hat ja bereits so ziemlich alles gesagt.
Die Quelle der Namensbenennung geht auf Julius Schäffer zurück, der in seiner Täublingsmonografie von 1952 R. cavipes als R.violacea beschrieben hat und dort schreibt: "Geruch schwach, aber immer deutlich spezifisch genau wie ein gewisses Wurstbrät."
Die Abbildung der Art im Handbuch der Pilzfreunde ist nicht nur mäßig, sondern
einfach unbrauchbar. Die Ricek-Abbildung von R. violacea auf Seite 359 ist R. cavipes viel ähnlicher. Auch Kirchenfensterl-Täubling fand ich schon immer treffender, da hat Andreas recht. Haas verglich die Hutoberfläche mancher FK immer mit den bunten violett-rot-blau-grün schimmernden Fenstern mancher Kirchen.
Weis auch nicht, warum ich hier spontan Wurstbreitäubling geschrieben habe.
Vermutlich deshalb, weil Kirchenfensterl-Täubling nur die Pilzler kennen,
die Dr. Haas gekannt haben. In der Literatur taucht der Begriff meines Wissens nach nicht auf. Andreas bezeichnet den Pilz im Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze auch als "Hohlstieliger Täubling", obwohl diese Merkmal auch auf viele andere Arten zutrifft.
Daher finde ich diesen Namen nicht ganz so glücklich gewählt. Vielleicht sollte man Kirchenfensterl-Täubling hoffähig machen.
Gruß Werner2
: Hallo Jürgen,
: als ich das Bild gesehen habe, ist mir auch zuerst R. cavipes
: eingefallen und nicht R. fragilis.
: Auch die beschriebenen Standortverhältnisse passen zum Wurstbreitäubling
: (R. cavipes) perfekt. Da die Art mit Ammoniak (wie Andreas ja ausführlich
: beschieb) wirklich kinderleicht zu bestimmen ist, wirst Du zukünftig
: wohl keine Probleme mit weiteren Funden haben.
: Ergänzend sei nur erwähnt, dass Russula sardonia (Kiefernbegleiter!)
: auch rosa-pink mit Ammoniak reagiert. Junge Exemplare ohne Violett am Stiel
: und mit noch blassen Lamellen können R. cavipes durchaus ähnlich sehen.
: Gruss Werner2
: Hallo Alle,