Hallo Jürgen,
: Der Breitblättrige Rübling, Megacollybia (Xerula, Oudemansiella,
: etc.)platyphylla wird oft gegessen.
: Auf der Kontrolle geben wir ihn raus, wenn ihn jemand unbedingt will.
: Allerdings weisen wir darauf hin, dass man bei der Zubereitung erst die
: Huthaut abziehen sollte. Dann kann man die Lamellen essen.
: Oder die Lamellen erst entfernen, dann kann man die Huthaut essen.
: Fleisch hat er nämlich keines, und der Stiel ist zäh.
: Da bleibt sonst nichts übrig...
Frage:
Warum diese Prozedur ???
- Das der Stiel zäh ist (und nicht gegessen wird) kann ich ja verstehen.
- Aber eine Trennung von Lamellen und Huthaut (wenn Beides essbar ist) absolut nicht !!!
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: Ich habe immer etwas Mühe, wenn jemand irgendwo von einem Pilz Bauchweh
: bekommt, und nachher die ganze Welt ihn als giftig ansehen soll.
: Es gibt - gerade bei Pilzen - sehr viele individuelle
: Unverträglichkeitsreaktionen.
Da stimme ich uneingeschränkt zu:
- Einzelne Unverträglichkeiten sind ebenso wie Hysterie belanglos.
- Beispiel "Faltentintling". Da wurden alle anderen Arten der gleichen Gattung (z.B. Schopftintling) auch gleich in den selben Topf geworfen.
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: Ein Kollege von mir bekommt z.B. lebensgefährliche Symptome von Erdbeeren,
: aber kein Hirni kommt auf die Idee, bei den Erdbeeren am Regal ein
: Totenkopf-Schild aufzustellen.
Das kann man beliebig erweitern: Rosinen, Nüsse, Mandeln, Bienenstich, sogar Zuchtchampignon (darauf bin ich in meinem vorherigen Beitrag eingegangen) etc.
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: Ich kenne niemanden, der diesen Pilz nicht verträgt.
: Vor einigen Jahren (da war ich noch nicht dabei) haben sie mal einen grossen
: Topf davon gekocht und den Kontrolleuren und Polizisten verfüttert.
: Haben alle keine Symptome gekriegt.
: Aber eben: eine Delikatesse ist der Pilz natürlich nicht.
Da kann ich Deine Ausführungen (inklusive Genusswert) nur bestätigen. Kenne auch keinen Fall aus meiner Praxis, dass das Breitblatt nicht vertragen wurde.
Grüße
Gerd