: ....und schon fruchtet's wieder. Heute gefunden in Feuchtgebiet auf modernden
: Laubholz: Schneeweisses Haarbecherchen Dasyscyphus niveus
:
: ...und dann noch dies:
: Ich habe diese Gebilde, Durchmesser 2-3 mm, vermeintlich als Ascomyceten
: mitgenommen, beim Blick durchs Mikroskop (400x)......:
:
: .....anstatt der erwarteten Ascos, Paraphysen usw., mir unbekannte, imposante
: spaghettiförmige Zellstrukturen. Kann ein Schleimpilz-Spezialist
: (vielleicht Spinne)das Mikrobild interpretieren? Vielen Dank.
: Liebe Grüsse
: Sepp
Hallo Sepp,
bei dem Schleimpilz handelt es sich um eine Hemitrichia, vermutlich Hemitrichia calyculata. Diese Art ist u.a. gekennzeichnet durch ein netzförmiges Capillitium, das in Deinem Mikrobild sehr schön zu erkennen ist. Diese Art ist bei uns (d.h. in Sachsen-Anhalt) sehr häufig und wächst dort vor allem im Winterhalbjahr auf morschem Laubholz. Es gibt noch eine zweite Hemitrichia-Art, die dieser sehr ähnlich ist, auch an ähnlichen Substraten und zur gleichen Zeit wächst, das ist Hemitrichia clavata. Bei dieser Art sind die Elateren des Capillitiums nicht so stark vernetzt wie bei H. calyculata. Es gibt auch noch einen makroskopischer Unterschied. H. calyculata hat meist einen abgesetzten Stiel unter dem Kelch, während bei H. clavata der Stiel allmählich in den Kelch übergeht. Trotzdem ist es manchmal nicht so einfach, beide Arten voneinander zu trennen.
Ich hoffe es hilft Dir etwas,
viele Grüße
Ulla