Hoppla!!!

Da ist man mal einen Tag nicht im Netz und eine "Riesen"-Lawine ist losgetreten:)

Also zuerst mal Entschuldigung an alle, die naheliegend an mitteleuropäische Arten gedacht haben. Ich habe natürlich auch überlegt, ob ich gleich dazu schreiben soll, dass der "Kleine" ein Exot ist, aber dann wäre das Rätsel für die "Fetischisten" vielleicht doch zu leicht gewesen. War also bewusst ein bisschen unklar gehalten...

Aber einige waren ja mit Phlebopus - nur die kommen als solche Röhrlingsgiganten in Frage - schon auf der richtigen Fährte. Australien trifft als Fundort nicht zu, sondern Afrika. Klaus Wanecek hat den Pilz 1994 in Botswana im Okavangodelta (im Busch am Rand zur Kalahari) gefunden. Als er mir damals die Fotos gezeigt hat, war ich genauso baff wie wahrscheinlich einige von euch hier. Und das Beste: Was vom Jeep wie eine weggeworfene Schaumstoffmatte im Gestrüpp aussah, entpuppte sich als die Röhrenschicht eines ausgewachsenen Exemplars, Hutdurchmesser: 82 cm (!!!). Vielleicht bekomme ich das Foto davon noch.

Die Gattung war für mich damals auch völlig neu, in keinem Buch erwähnt, und Internet hatte ich damals auch noch nicht. Nach längerem Recherchieren bin ich dann auch bei

Ich muss aber zugeben, dass ich nicht 100% sicher bin, ob es wirklich diese Art ist oder vielleicht eine nah verwandte (z. B. Phl. colossus), oder womöglich eine unbeschriebene.

Die Riesenröhrlinge gelten zumindest in Madagaskar und Zaire bei den Einheimischen als giftig, in Südamerika soll es eine eßbare und marktfähige Art (Phl. bruchii) geben. Anscheinend sind es keine Mykorrhizapilze, oft werden die Fruchtkörper in vegetationsarmem Ödland oder Ackerland gefunden.

P.S.: An Rudi: Du bist mit der Meinung, so ein Geschöpf könne nur vom Mars kommen, nicht der einzige:
http://www.thestar.co.za/index.php?fSectionId=129&fArticleId=324098

Grüße, Jürgen