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Pilze Pilze Forum Archiv 2004
Muschelinge - Teil 1
Geschrieben von: Kazuya
Datum: 24. März 2004, 18:24 Uhr
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Beitrag - Teil 1
Hallihallo, der vorliegende Beitrag ist schon seit geraumer Zeit geplant, leider hatte ich in den letzten Tagen resp. Monate nicht genügend Zeit für die Aufarbeitung dieses „Kapitels“, in dem es sich vorrangig um Lamellenpilze mit rudimentären Stielen handelt. Hierbei wurde der Speisewert wie auch der Bekanntheitsgrad der aufgeführten Arten beiseite gelassen, die größtenteils (mit Ausnahme des Austernseitlings) ungenießbar bzw. wertlos im Bezug auf die Verwertung sind. Damit werden die eigentlichen Beschreibungen der jeweiligen Arten in den Vordergrund gestellt, wobei ich versuche, auf Verwechslungsmöglichkeiten (vor allem auch Austernseitling – Gelbstieliger Muscheling) möglichst detailliert hinzuweisen. In den Beschreibungen selbst sind wie üblich keine Mikromerkmale zu finden, d.h. ich habe nach makroskopischen Kriterien gearbeitet, wobei ich besonders kritische (also makroskopisch unbestimmbare) Arten weggelassen habe (vor allem aus der Gattung Crepidotus). 1) Übersicht
2) Die Gattungen
2.1) Die Arten Eine recht seltene Art der Gattung ist der Grauweiße Zwergseitling (Arrhenia acerosa). Die Art kennzeichnet sich durch relativ helle, bis zu 30 mm breite Fruchtkörper mit weißlicher oder grauweißlicher Hutoberseite und dunkelgrauen Lamellen. Typisch ist die farblich zonierte Oberseite, wobei die Farbe in unmittelbarer Nähe der Ansatzstelle am dunkelsten ist. Diese Ansatzstelle ist zumeist weißlich-filzig, m. W. ein gutes Merkmal. Die Lamellen sind recht gut ausgebildet und laufen zur Ansatzstelle. Man findet jedoch auch Fruchtkörper, deren Lamellen teils rudimentär oder aderig ausgebildet sind. Der Grauweiße Zwergseitling ist vor allem im Herbst (September bis November) zu finden. Er erscheint gerne an grasigen, moosigen Wegrändern, kommt aber auch auf völlig nackten Böden vor. Diese sind zumeist lehmig-feucht und durchsetzt mit kleinen Holzstückchen. Ich fand die Art abseits eines Weges an einer lichten Stelle in einem Buchen-Eichen-Mischwald.
Noch etwas seltener als die oben erwähnte Art ist der Stiellose Adermoosling (Arrhenia lobata). Seine Fruchtkörper werden ca. 10 – 25 mm breit und sind zumeist unregelmäßig muschel- bis spatelförmig. Häufig ist der Hutrand wellig verbogen. Die Oberfläche des Hutes ist glatt, stellenweise etwas runzelig, hasel- bis olivbraun, etwas durchscheinend aderig, bisweilen auch etwas gezont. Der Hutrand ist häufig eingeschnitten und etwas eingerollt. Die Lamellen sind kaum oder nur andeutungsweise ausgebildet, man kann sie in Form von anastomosierenden Adern auf der Hutunterseite vorfinden, die der Oberseite gleichfarbig oder mehr graubraun gefärbt ist. Der Stiellose Adermoosling erscheint vor allem im Frühling und im Herbst an besonders feuchten Stellen ausschließlich an Moosen (Bryum, Hypnum usw.), gerne in Mooren, entlang von Bachläufen und ähnlichen Standorten.
3) Erläuterung der Fachbegriffe
Polyporaceae, Polyporaceen = Familie der Porlingsartigen, hier befinden sich Arten mit zumeist zähem Fruchtfleisch und typischem Vorkommen an Holz. Es gibt einige lamelloide Porlinge (Pleurotus u.a.), die sich z.T. nicht deutlich von typischen Lamellenpilzen unterscheiden lassen. lignicol = holzbesiedelnd, das sind Arten, deren spezifischer Standort Holz ist, dies können Äste, Stämme, Rindenstücke oder auch Rindenmulch sein. herbicol = krautbesiedelnd, das sind Arten, deren spezifischer Standort krautige Stängel sind, dies können Grashalme, Schilf, Stängel von Doldenblütler usw. sein. terrestrisch = hiermit sind erdbewohnende Arten gemeint, die keine direkte Verbindung zu Holz oder sonstigen Pflanzenresten zeigen. bryocol = moosbesiedelnd (nicht zu verwechseln mit bryophil = moosliebend), das sind Arten, deren spezifischer Standort Moosarten sind. 4) Fortsetzung folgt mit den Arten der Gattungen Crepidotus und Hohenbuehelia... mit besten Grüßen,
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