Hallo Georg,
: Gemeint ist Galerina sulciceps, auch Gewächshaus-Häubling genannt.
: Es gibt einen Artikel dazu in der Z.Mykol: H.Besl: Amatoxine im Gewächshaus:
: Galerina sulciceps, ein tropischer Giftpilz
: Z. Mykol 1981; 47: 253-255
Und in diesem Artikel wird erwähnt:
(1) Boedijn berichtete 1938 über einige, durch diese "holzbewohnende" Pilzart verursachte, tödlich verlaufene Pilzvergiftungen auf Java.
(2) Die Art hat schon einige Gattungsnamen hinter sich:
Zuerst Marasmius, dann Phaeomarasmius, und letztendlich wegen der Sporenornamentation sowie des Cystidentyps in die Gattung Galerina gestellt.
(3) Galerina sulciceps (Berk) Boedijn 1951 fruchtete in mehren Schüben im Winter 1980/81 in einem Gewächshaus am Institut für Botanik der Universität Regensburg zwischen Orchideentöpfen auf einer Lage von feuchtem Sägemehl.
(4) Der Autor erwähnt noch, dass nach s. W. die Art noch nicht außerhalb seiner tropischen Heimat gefunden wurde.
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: Über den Amatoxingehalt kann ich nichts sagen, da ich auf den genannten
: Artikel
: keinen Zugriff habe.
: Die Amatoxinkonzentration scheint aber bei den toxischen Galerinen stark
zu schwanken.
Dazu zitiere ich die Quelle:
"Wegen der angegebenen Giftigkeit von Galerina sulciceps (B o e d ij n 1938) lag es nahe, diese Pilzart zusäztlich auf Giftstoffe zu untersuchen, vor allem im Hinblick auf die be reits in einigen Galerina-Arten nachgewiesenen Amatoxine (siehe unten). Der rasch und einfach durchführbare Schnelltest auf Amatoxine mit Zeitungspapier und Salzsäure nach W i e 1 a n d et al. (1949) zeigte ein positives Resultat.
Für eine genauere Analyse wurden einige frische Fruchtkörper zerkleinert und mehrmals mit Metha nol erwärmt. Die vereinigten und filtrierten Extrakte ergaben nach dem Eindampfen am Rotationsver dampfer einen ockerfarbenen, ölig-harzigen Rückstand. Die Auftrennung der Giftstoffe erfolgte dünn schichtchromatographisch an Kieselgel 60 Fertigplatten (Fa. Merck, Darmstadt) mit dem Fließmittel Chloroform/Methanol/Essigsäure/Wasser 57:33:5:8 (A n d a r y et aL 1977). Zur Sichtbarmachung wurde das getrocknete Chromatogramm mit einer 1%igen Lösung von Zimtaldehyd in Methanol besprüht und nach erneutem Trocknen in eine Kammer mit HC1-Dämpfen gestellt (W i e 1 a n d et al. 1949). Nach einigen Minuten zeigten sich die vorhandenen Amatoxine als violette Flecken:
a-Amanitin RF = 0,36
b-Amanitin RF = 0,21 (Spuren)
Zum Vergleich diente ein Extrakt aus Amanita phaioides, der zusätzlich noch die in Galerina fehlenden, blau verfärbenden Phallotoxine enthielt. Die Chromatographie eines frisch bereiteten Extraktes aus Galerina marginata zeigte keine Unterschiede zu G. sulci ceps.
Damit sind bisher in vier Galerina-Arten Amatoxine nachgewiesen worden: In G. sulci ceps sowie in G. autumnalis (Pk.) Smith & Singer ( J o h n s o n et al. 1976), G. margina ta (Fr.) Kühn. und G. venenata Smith ( T y 1 e r et al. 1963). Bei G. marginata werden die Giftstoffe nicht nur im Fruchtkörper, sondern auch unter gewissen Bedingungen in künstlichen Mycelkulturen gebildet ( B e n e d i c t et al. 1966). Von chemotaxonomi schem Interesse ist die Tatsache, daß alle vier genannten Arten in einer Sektion (Naucoriopsis Kühn.) vereinigt sind. ....."
Grüße Gerd
Sorry: Mein Konvertierprogramm zum konvertieren von "Scantexten" in "Word-Format" hat so seine Macken.