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Pilze Pilze Forum Archiv 2004
Verwandtschaft von Scleroderma; Mykorrh. v. Xeroc
Geschrieben von: Christoph Antwort auf: Re: Frage zu Stockschwämmchen (Werner)
Datum: 7. Mai 2004, 15:38 Uhr
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Zum Schmarotzerröhrling: er ist ein Mykorrhizapilz (!), der sich das Mycel einer Scleroderma sucht und dieses befällt. Er nutzt die "Energie" der Scleroderma-Fruchtkörper, um seine eigenen Fruchtkörper zu bilden und zapft auch die Rhizomorphen an. Ob er dann nach dem Finden des Wirts seine eigene Mykorrhiza aufgibt, ist nicht geklärt. Zur Verwandtschaft: Scleroderma gehört eindeutig in die Boletales. Die Rhizomorphen sind typisch boletoid. Die Inhaltsstoffe sind mit denen der Röhrlinge verwandt. So ist z.B. das gelbe Pigment der Stielbasis des Pfefferröhrlings identisch mit dem gelben Pigment der Kartoffelboviste. Auch dei DNA stellt den Kartoffelbovist zu den Röhrlingen. Insofern sind Wirt und Schmarotzer tatsächlich miteinander verwandt und nicht nur vergesellschaftet. Wo genau in den Boletales die Kartoffelboviste stehen, ist noch nicht ganz abgesichert, es gibt aber Tendenzen anhand der DNA-Stammbäume. Es gibt weitere sog. gastromyceten bei den Röhrlingen - so z.B. Rhizopogon (nahe bei Suillus), Melanogaster (nahe bei Paxillus) etc. pp.
Nur zur Info: Flaschenboviste, Riesenbovist, echte Boviste (Gattung Bovista) sind mit den Schirmlingen verwandt (Agaricaceae); Erdsterne und die pilzblumen wie Stinkmorchel etc. sind mit Korallen und Schweinsohr verwandt... es gibt praktisch keine eigenständigen "Gastromyceten" - si esind alle Ableitungen aus unterschiedlichsten Verwandtschaftskreisen. Soviel zur Verwandtschaftslehre, der Syszematik. Zurück zum Ausgangsthema: schöne Bilder, schöner Fund... Grüße
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